DGB-Chef Hoffmann sieht Vor- und Nachteile in der fortschreitenden Globalisierung des Welthandels.
Hoffmann sagte im Deutschlandfunk, einerseits habe die Globalisierung erhebliche Wohlfahrtsgewinne generiert. Diese seien allerdings zunehmend ungleich verteilt: "Da ist was aus dem Ruder gelaufen", so Hoffmann wörtlich. Diese ungleiche Verteilung und das steigende Armutsrisiko würden mittlerweile auch internationale Organisationen wie die WTO anerkennen.
Die negativen Auswirkungen des weltweit verwobenen Handels werden nach Ansicht Hoffmanns auch dadurch verursacht, dass Arbeitnehmerrechte international missachtet werden. Die sogenannten Kernarbeitsnormen seien schon seit den 1940er und 50er-Jahren festgeschrieben, müssten aber auch umgesetzt werden. Dazu gehöre beispielsweise auch die Gleichbezahlung von Männern und Frauen. Man müsse internationale Standards setzen in Hinsicht auf Arbeitszeiten, Löhne, Tarifbindung und Steuern.
Hoffmann kritisierte in diesem Zusammenhang die Handelspolitik von US-Präsident Trump. Dessen Abschottungspolitik sei nicht perspektivenreich. Die Erhebung von Strafzöllen werde am Ende des Tages nach hinten losgehen. Die US-amerikanischen Strukturprobleme würden dadurch nicht gelöst.
Deutschland rät der DBG-Chef dazu, von der sogenannten Schwarzen Null abzukehren. Durch höhere Löhne würde die Kaufkraft der Arbeitnehmer gestärkt. Dadurch könne dann gewährleistet werden, dass mehr Waren importiert würden - und Deutschland seine hohen Exportüberschüsse ausgleichen könne, die die USA kritisieren.
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