Willkommen im DLF24-Liveblog zum 3. Kölner Forum für Journalismuskritik. Hier halten wir Sie den ganzen Tag über die Diskussionsrunden im Kölner Funkhaus auf dem Laufenden. Live mithören können Sie hier, auf Twitter mitlesen unter #kfj17. In der zweiten Gesprächsrunde diskutieren die taz-Journalistin Ebru Taşdemir, Deutschlandradio-Intendant Dr. Willi Steul, RTL-Chefredakteur Michael Wulf und Investigativjournalist Günter Wallraff.
+++ 15.25 Uhr +++ Das war die zweite Gesprächsrunde zum 3. Kölner Forum für Journalismuskritik. Wir melden in einer knappen halben Stunde mit Runde 3 zurück.
+++ 15.22 Uhr +++ Publikumsfrage an Intendant Willi Steul: Wie reagieren auf große digitale Medien wie KenFM? Antwort: Die Redaktionen beobachten das Netz. Aber: "Das Pferd ist aus dem Stall gerannt, das werden wir nicht mehr zurückholen." Er betont: Manche wollen auch nicht korrigiert werden. Und: "Den Meldungs-Tsunami im Netz werden wir aber nicht aufhalten können."
+++ 15.21 Uhr +++ Publikumsfrage zu Fake News: Wäre es nicht sinnvoll, statt Fake News zu korrigieren, in Medienkompetenz zu investieren? Allgemeine Zustimmung auf der Bühne.
+++ 15.19 Uhr +++ Ebru Taşdemir fordert von Facebook mehr Transparenz über die "Gemeinschaftsstandards". Der Umgang der Zeitungen mit Hasskommentaren sei schon sehr transparent, bei Facebook dagegen nicht.
+++ 15.18 Uhr +++ Applaus für Wallraffs Forderung nach einem Unterrichtsfach "Medienkompetenz" gegen Fake-News.
+++ 15.15 Uhr +++ Steul hält nichts von einer Anti-Fakenews-Allianz mit den Privaten. "In diesem Land wird wunderbarer Journalismus gemacht." Problematisch sei, dass die wirtschaftliche Lage der Zeitungen "vor die Hunde gehe". Dies sei ein Problem dieses Landes.
+++ 15.14 Uhr +++ Michael Wulf ist zuversichtlich, mit gutem Journalismus dagegen halten zu können. "Qualität setzt sich durch."
+++ 15.13 Uhr +++ Umgang mit Facebook und Co: Wallraff denkt, Politiker werden eingeschüchtert, beeindruckt und eingewickelt. "An jedem Politiker hängen Lobbyisten dieser Konzerne." Er fordert eine strengere Kontrolle "solcher Konzerne". Inklusive Amazon.
+++ 15.12 Uhr +++ Steul: Die Zukunft geht ins Digitale - aber noch ist sie woanders. "Also bitte Kirche im Dorf lassen."
+++ 15.08 Uhr +++ Ebru Taşdemir: Communities müssen gezielt angesprochen werden - dazu gehört auch, Nachrichten aus diesen Communities aufzunehmen. Als Beispiel nennt sie die Berichterstattung über die NSU-Morde.
+++ 15.04 Uhr +++ Im Kampf gegen Fakenews sei ein enormes Aufklärungspotential erforderlich, sagt Wallraff. Redaktionen müssen sich verändern, um bestimmte gesellschaftliche Gruppen wieder zu erreichen: "Wir müssen ausbrechen, sonst sind wir alle nur noch unter uns."
+++ 15.02 Uhr +++ Martin Wulf: "Wir haben die Aufgabe, in den neuen Medien präsent zu sein, um auch junge Menschen mit seriösen Nachrichten zu erreichen."
+++ 15.00 Uhr +++ Steul zu Fake News: "Wir können auch nicht jeden Irrsinn korrigieren."
+++ 14.55 Uhr +++ Steul entgegnet: WhatsApp ist vielleicht heute der Kommunikationskanal, morgen aber vielleicht schon wieder nicht: "Das alles verändert sich in einer rasenden Geschwindigkeit." Er sagt: Kühlen Kopf bewahren, Zahlen anschauen. Der linerare Hörfunk sei seit 25 Jahren stabil.
+++ 14.50 Uhr +++ Ebru Taşdemir fordert, stärker in die Communities hineinzuhören, um herauszufinden, welche Themen dort diskutiert werden und welchen Einfluss Hoaxes haben - um darauf dann gezielt einzugehen.
+++ 14.48 Uhr +++ Michael Wulf: Recherche nur mit Google reicht nicht. Mindestens zwei Quellen. Und: "Man muss zu den Menschen gehen und mit Menschen zusammensein, um sie zu verstehen."
+++ 14.45 Uhr +++ Sind zu homogene Redaktion mitursächlich für Fake News? Steul gibt sich selbstkritisch. "Wir haben zu wenige Frauen, auch in Führungsfunktionen, zu wenig Menschen aus verschiedenen soziologischen Gruppen, auch mit Migrationshintergrund." Dies zu verbessern, dauere aber Jahre. "Aber wird sind dabei."
+++ 14.40 Uhr +++ Thema Neue Medien: Ebru Taşdemir betont, Fake News habe es auch schon vorher gegeben, sonst sei ein Mussolini nicht denkbar gewesen. Menschen fänden sich aber wohl nicht unbedingt in den Nachrichten wieder, auch daher könne der Fake News-Vorwurf kommen. Öffentlich-Rechtliche sollten sich anschauen, was in den Communities gepostet und geteilt wird. Sie habe den Eindruck, WhatsApp sei für manche Gruppen das wichtigste Nachrichtenmedium.
+++ 14.39 Uhr +++ Für Wallraff sind Twitter und Facebook kein Thema. Er setzt auf Zeitungen. Im Internet sei man "unter sich", in den Zeitungen finde er Überraschungen.
+++ 14.37 Uhr +++ Wallraff ergänzt: Viele Privatsender in den USA betrieben regelrecht Hetze. Das sei in Deutschland zum Glück nicht so.
+++ 14.35 Uhr +++ Wulf: Wir müssen lernen, zu verstehen, was die Menschen wollen. Wir müssen auch zuhören, betont er - und verweist auf Trump: "Warum ist das passiert? Weil wir den Menschen nicht zugehört und nicht mitbekommen haben, dass sich etwas gedreht hat."
+++ 14.30 Uhr +++ Thema: Einfluss der Politik auf die öffentlich-rechtlichen Sender. Steul betont: "Wir sind kein Staatsrundfunk."
+++ 14.28 Uhr +++ RTL-Chefredakteur Michael Wulf sieht in den öffentlich-rechtlichen Sendern keine Konkurrenz: "Ich finde es gut, dass es diese Breite gibt, um Menschen zu informieren."
+++ 14.25 Uhr +++ Wallraff freut sich, dass wieder gegen ihn prozessiert wird: "Hatte schon Sorge, dass ich zu zahm geworden bin."
+++ 14.23 Uhr +++ Wallraff räumt hinsichtlich seiner Berichterstattung über die Situation in den Pflegeberufen ein: "Eines muss ich mir vorwerfen: Wir waren in einigen Dingen zu harmlos. Es war alles viel schlimmer." Pflegekräfte stünden so unter Druck, dass sie selbst krank würden.
+++ 14.22 Uhr +++ Günter Wallraff: "Ich habe inzwischen ein Rechtsvertrauen." Er habe alle Prozesse bzgl. seiner Berichterstattung gewonnen. "Meine Bücher sind rechtsverbindlich."
+++ 14.19 Uhr +++ DLR-Intendant Willi Steul zur Frage, ob sich "die Medien" auf Donald Trump "einschießen". Klares Nein. "Ein Präsident tritt nicht so auf" - Applaus im Publikum. Steul bestreitet nicht, dass vor allem US-Medien die Stimmung vor der Wahl falsch eingeschätzt hätten. Es stelle sich in der Tat die Frage, ob man sich immer richtig verhalte. Dies sei ein fortwährender Prozess, der in den Redaktionen stattfinde. Aus der US-Wahl, aber auch aus dem Brexit habe man gelernt. "Seien wir cool, beobachten wir, wägen wir ab", forderte Steul.
+++ 14.15 Uhr +++ Ebru Taşdemir berichtet über die Problematik, in der Türkei an unabhängige Informationen zu kommen. Sie berichtet, dass sich momentan viele "kleine Medienpunkte" bilden, die eine Art Gegenöffentlichkeit schaffen. Die Problematik Lügenpresse und Fake News gibt es auch in der Türkei - bei den regierungsnahen Medien genauso wie auf der Gegenseite.
+++ 14.10 Uhr +++ Bertolaso: Nicht wenige Menschen glauben, dass große Medien "unter einer Decke stecken". Ein "abgehobenes System", das auf dem "Rücken des Volkes" agiert - wobei unklar sei, wer damit gemeint ist. Und er geht auf den Zusammenhang von Fake News, Internet und soziale Medien ein.
+++ 14.07 Uhr +++ Der darf beim Thema nicht fehlen: US-Präsident Donald Trump - der andere mit Fake News beschuldigt, aber auch selbst bei Fake News erwischt wird. Es folgt ein kurzer Einspieler. Bertolaso: Fake News wird in Deutschland oft mit Lügenpresse gleichgesetzt. Auch hierzu gibt es einen kurzen Einspieler - eine ZDF-Livereportage von einer Pegida-Kundgebung mit Zwischenrufen eines aufgebrachten Demonstranten.
+++ 14.05 Uhr +++ Begrüßung durch Dr. Bertolaso. Er fasst nochmals den Vormittag zusammen - die Rede von Deutschlandradio-Intendant Willi Steul und die erste Diskussionsrunde zum Thema "Satire und Journalismus".
+++ 14.00 Uhr +++ Der Saal füllt sich gerade wieder - gleich beginnt die zweite Diskussionsrunde. Herzlich Willkommen! Es geht um das Thema "Fake News" - moderiert wird die Gesprächsrunde von Dr. Marco Bertolaso, Leiter der Abteilung Zentrale Nachrichten im Deutschlandfunk.