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Falcon Heavy und der Roadster
Nutzloslast im All

Vor wenigen Wochen hat das US-Unternehmen SpaceX erstmals seine Schwerlastrakete Falcon Heavy gestartet. Sie hat keinen Satelliten ins All getragen, sondern einen roten Tesla-Sportwagen.

Von Dirk Lorenzen |
    Der Roadster unterwegs Richtung Marsbahn (SpaceX)
    Da düst er dahin: Der Roadster unterwegs Richtung Marsbahn (SpaceX)
    Die Rakete trug, so wurde gespottet, keine Nutzlast, so die übliche Bezeichnung der Fracht, sondern eine Nutzloslast. Der "Roadster" steht nun sogar im offiziellen Satellitenkatalog des US-Militärs.
    Das Cabriolet, in dem eine Puppe sitzt, die lässig nur eine Hand am Lenkrad hat, fliegt gemeinsam mit der Oberstufe durch das Sonnensystem. Auto und Rakete haben sich nach dem Verlassen der Erdumlaufbahn nicht getrennt.
    SpaceX-Chef Elon Musk hatte nach dem erfolgreichen Start per Twitter verkündet, der Wagen sei nun sogar bis zum Asteroidengürtel unterwegs. Allerdings haben Experten sofort erkannt, dass die von ihm präsentierte Grafik der Bahn nicht zu den genannten Zahlenwerten passt.
    In anderthalb Jahren einmal um die Sonne
    Rund zweihunderttausendmal wurde die Grafik bei Twitter geteilt. Doch sie ist dennoch falsch.
    Astronomen haben den durch das All rasenden Wagen mit ihren Teleskopen verfolgt und die Bahn gut bestimmt. Demnach kreist der Roadster in anderthalb Jahren einmal um die Sonne. Seine elliptische Bahn trägt ihn knapp ins Innere der Erdbahn – und die größte Entfernung von der Sonne entspricht genau der von Mars.
    Von einer Reise bis in den Asteroidengürtel kann keine Rede sein. Wie lange der rote Sportwagen durch das Sonnensystem kreist, kann heute niemand sagen. Mit einer sehr geringen Wahrscheinlichkeit stürzt er irgendwann auf den Mars oder die Erde.