Offener Brief
Familie des NS-Widerstandskämpfers Dietrich Bonhoeffer gegen die Vereinnahmung von Rechts

In einem offenen Brief warnt die Familie des NS-Widerstandskämpfers Dietrich Bonhoeffer vor einer Vereinnahmung des Theologen durch radikale Kräfte. Die Funke-Mediengruppe zitiert aus einem Brief, wonach das Vermächtnis zunehmend von Antidemokraten, Fremdenfeinden und religiösen Hetzern verfälscht und missbraucht werde.

    Das Bild ist schwarz-weiß und zeigt einen Mann mit Brille in kurzem Hemd.
    Der evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer stellte sich konsequent gegen das NS-Regime und wurde dafür im Konzentrationslager Flossenbürg bei Regensburg hingerichtet. (picture alliance / World History Archive / -)
    So würden Zitate Bonhoeffers aus dem Zusammenhang gerissen und zu frommen Sprüchen oder Widerstandspathos degradiert. Damit schmückten sich dann etwa christlich-nationalistische Trump-Anhänger in den USA oder deutsche Rechtsextremisten, deren Absichten Bonhoeffers Denken und Handeln diametral widersprächen. Unterschrieben haben den Brief 86 der rund 100 erwachsenen Nachkommen von Bonhoeffers Geschwistern.
    Zuletzt hatten bereits deutsche und amerikanische Theologen gegen eine Vereinnahmung des NS-Widerstandskämpfers protestiert.

    Mehr zum Thema

    Hören Sie hier ein Gespräch mit dem Theologen Arnd Henze darüber, wie die religiöse Rechte in den USA Bonhoeffer vereinnahmt.
    Diese Nachricht wurde am 18.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.