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Farbkleckse am fernen Himmel

Ein wunderschöner Anblick am Nachthimmel ist der bunte Schleier der Polarlichter. Nicht nur auf der Erde gibt es dieses Naturschauspiel. Auch am Himmel von Jupiter und Saturn tritt das Phänomen auf. Jupiters Polarlichter können sogar viel ausgeprägter als die auf der Erde sein – und einige entstehen auch auf andere Weise.

Von Damond Benningfield |
    Auf der Erde entstehen die Polarlichter durch das Magnetfeld, das geladene Sonnenpartikel zu den Magnetpolen lenkt. Die Partikel stoßen in der oberen Erdatmosphäre vor allem mit Sauerstoff- und Stickstoffatomen zusammen und bringen die zum Leuchten.

    Auch Jupiter hat seine Polarlichter. Doch ist sein Magnetfeld viel stärker als das der Erde. Entsprechend stärker sind die Leuchterscheinungen der Polarlichter. Einen großen Teil ihrer Energie strahlen sie nicht als sichtbares Licht sonders als ultraviolette Strahlung und als Röntgenstrahlung ab.

    Der Röntgensatellit Chandra untersuchte die Röntgenstrahlung und fand eine Überraschung: Jupiter benötigt die Sonnenpartikel nicht, um Polarlichter erzeugen zu können. Der Riese hat eine andere Quelle für geladene Partikel: den Mond Io. Seine Vulkane schleudern viele Tonnen Materie ins All. Jupiters Magnetfeld lenkt die Partikel zu den Polen und sorgt so für ein nie endendes Schauspiel von Polarlichtern.

    Heute Nacht finden Sie Jupiter nahe neben dem Mond.