Irland
Fast 2.400 mutmaßliche Missbrauchsfälle an katholischen Schulen

In Irland hat die Regierung einen neuen Bericht zu sexueller Gewalt an katholischen Bildungseinrichtungen vorgelegt.

    Dublin: Norma Foley, Irlands Bildungsministerin, spricht während einer Pressekonferenz im Regierungssitz Áras an Uachtaráin zum Missbrauch an kirchlichen Schulen in Irland.
    Norma Foley, Irlands Bildungsministerin, äußert sich während einer Pressekonferenz im Regierungssitz Áras an Uachtaráin zum Missbrauch an kirchlichen Schulen in Irland. (Niall Carson / PA Wire / dpa / Niall Carson)
    Die Untersuchung listet demnach rund 2.400 Vorwürfe auf, die sich auf Fälle in katholischen Ordensschulen beziehen. Mehr als 880 mutmaßliche Täter an rund 300 solcher Institutionen seien landesweit identifiziert worden. Die Angaben bezögen sich auf Vorkommnisse im Zeitraum zwischen 1927 und 2013. Über die Hälfte der Beschuldigten sei inzwischen gestorben, heißt es in dem Bericht.
    Hauptquelle der neuen Zahlen sind laut eines Regierungssprechers die religiösen Orden sowie die Schulen selbst. Hinzu kämen fast 150 Aussagen von Betroffenen. Bildungsministerin Foley nannte das Ausmaß der sexuellen Gewalt erschütternd. Sie kündigte die Einrichtung einer Untersuchungskommission an. Zudem seien die religiösen Orden angehalten, für finanzielle Wiedergutmachung zu sorgen.
    Diese Nachricht wurde am 04.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.