
Im Gegensatz dazu warben Abgeordnete von SPD und Grünen dafür, dass die demokratischen Parteien der Mitte bereits angeschobene Projekte noch durchsetzen, ehe die Vertrauensfrage gestellt wird.
Schlagabtausch der Ex-Koalitionäre
Die parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen-Fraktion, Mihalic, betonte in ihrer Rede, dass die Ampel-Koalition gemeinsam viel erreicht und das Land „zum Positiven“ verändert habe. Es sei „wirklich tragisch“, dass die FDP in den vergangenen Wochen und Monaten nicht mehr die Kraft gefunden habe, diesen Weg weiter mit SPD und Grünen zu gehen.
FDP-Fraktionschef Dürr entgegnete, dass im Koalitionsausschuss am Mittwochabend von der FDP gefordert worden sei, einem „Brechen der Schuldenbremse“ für 2025 zuzustimmen, ohne aber wirksame Reformen für Deutschland zu vereinbaren. Das habe kein Angebot für seine Fraktion sein können, unterstrich Dürr.
Union übt Druck auf Scholz aus
Deren parlamentarischer Geschäftsführer der Unionsfraktion, Frei, forderte zügige Neuwahlen. „Wir brauchen schnell eine neue, stabile Mehrheit und einen neuen Bundeskanzler für dieses Land“, sagte er. Frei attackierte Scholz scharf: Dieser versuche die FDP zum „Sündenbock“ zu machen. Zutreffend sei aber: „Der Bankrott der Ampel ist der Bankrott von Olaf Scholz“, sagte Frei.
Zuvor hatte der CDU-Vorsitzende Merz im Deutschlandfunk erklärt, die Union sei kein Mehrheitsbeschaffer für die verbliebenen Regierungsparteien SPD und Grüne. Er forderte den Bundeskanzler dazu auf, im Anschluss an seine für kommenden Mittwoch geplante Regierungserklärung die Vertrauensfrage zu stellen. Dann sei in der Zeit bis zu Neuwahlen auch eine konstruktive Mitwirkung der Union bei anstehenden Gesetzesvorhaben denkbar, betonte Merz.
Diese Nachricht wurde am 08.11.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.