Analyse
Fast die Hälfte deutscher Unis wird von Frauen geleitet

Immer mehr Frauen sind an einer staatlichen deutschen Hochschule in einer Leitungsfunktion tätig. Laut einer Auswertung des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) in Gütersloh haben derzeit 42 Prozent der öffentlichen Universitäten eine Rektorin oder eine Präsidentin.

    Julia von Blumenthal, Präsidentin der Berliner Humboldt Universität steht vor dem Gebäude.
    Auch die Humboldt Universität zu Berlin wird seit 2022 von einer Frau geleitet: Julia von Blumenthal (Archivbild). (IMAGO/Funke Foto Services/Sergej Glanze)
    Jede vierte Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW) hat demnach eine weibliche Führungskraft. Die Zahl der Universitätspräsidentinnen und –rektorinnen stieg der Untersuchung zufolge im Vergleich zur ersten Auswertung des CHE im Jahr 2018 um 17 Prozentpunkte an. "Der Trend, dass immer mehr Frauen in die Hochschulleitungen kommen, hält an", sagte Studienautorin Roessler. Die meisten Präsidentinnen oder Rektorinnen kommen gebürtig aus dem bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen, gefolgt von Bayern.

    Hochschulleitung im Schnitt 58 Jahre alt

    Das Durchschnittsalter deutscher Hochschulleitungen ist laut der Studie mit aktuell 58,2 Jahren im Vergleich zum Vorjahreswert leicht gestiegen. "Nur 15 Führungskräfte sind aktuell jünger als 50 Jahre", heißt es in der Auswertung. Mehr als die Hälfte der aktuellen Hochschulleitungen ist bereits fünf Jahre - also seit 2019 - oder länger im Amt.
    Die Daten berücksichtigen den Zeitraum bis Dezember 2023 und basieren laut CHE auf eigenen Internetrecherchen - etwa auf Hochschulwebsites - sowie direkten Anfragen bei den Präsidien und Rektoraten.
    Diese Nachricht wurde am 14.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.