Christan Kandlbauer ist auf den ersten Blick ein junger Mann wie viele, kurze Haare, schmaler Kinnbart. Jeans und kurzärmliges Karohemd. Die Arme aber sehen seltsam aus, Hand und halber Unterarm wirkt natürlich, dahinter liegen glatte Kunststoffflächen, greifen kugelige Gelenke ineinander. Vor vier Jahren hat der Steiermärker bei einem Starkstromunfall beide Arme verloren. Wie andere ihr Jackett überstreifen, legt er jeden Tag seine Doppelprothese an. Hightechgeräte, voller Sensoren, Motoren und Hydraulik.
"Das bedeutet mir eigentlich sehr viel. Jetzt bin ich unabhängiger im Alltag. Vorher musste jemand da sein, der mich betreut, also ins WC hilft und jetzt geht das alles selbstständig."
Zum Händeschütteln hebt sich sein Arm zielsicher, der Griff fühlt sich allerdings etwas ungewohnt an. Er passt sich der ausgestreckten Hand nicht an, weil sich alle künstlichen Finger gleichzeitig bewegen. Rechts hat Christian Kandlbauer noch einen Armstumpf. Die Muskeln dort steuern die drei Motoren. Der Bizeps etwa schließt die Hand. Diese ungewohnte Verbindung erlernte der KFZ-Mechaniker erst nach und nach. Auf der linken Seite mussten die Ärzte den Arm komplett entfernen. Hier gab es keine Restmuskeln, die die Prothesenbauer hätten nutzen können. Dr. Hubert Egger und sein Team beim Prothesenspezialisten Otto Bock Health Care haben sich deshalb ein ganz neues Verfahren ausgedacht, die Gedanken gesteuerte Prothese. Es ist aber gar nicht so einfach, Gedanken außerhalb des Körpers abzugreifen, die Signale in den Nerven selbst sind dazu viel zu schwach. Die Lösung des Problems lag in einer Umleitung. Chirurgen schlossen die Reste der vier Armnerven an vier Teile des Brustmuskels an. Egger:
"Dadurch dient der Muskel als biologischer Verstärker die Muskelkontraktion die Bewegung an sich die wird nicht gebraucht aber die elektrisch verstärkende Wirkung wird benötigt, damit die Signale von der Körperoberfläche abgegriffen werden können, mittels hoch empfindlicher Elektroden."
Eine bloß gedachte Armbewegung aktiviert die Brustmuskeln und dieses Signal steuert dann letztlich den künstlichen Arm. Christian Kandlbauer bemerkt von der komplexen Verbindung von Biologie und Technik nichts.
"Also ich erinnere mich noch an meinen früheren Arm, also den normalen Arm, und ich mach die Bewegung mit meinem normalen Arm im Kopf und die Prothese macht das eins zu eins nach."
Während er seinen rechten Kunstarm bewusst steuern muss, bewegt sich der linke Arm ganz natürlich. Alle drei Gelenke lassen sich gleichzeitig aktivieren, der Ellbogen kann sechs Kilo hochheben, die Hand mit 13 Kilo zudrücken. Die Steuerung beider Arme ist so fein, dass Christian Kandlbauer sein großes Ziel erreicht hat. Vor einem Monat machte er seinen Führerschein.
"Also ich starte jetzt."
Der von der Firma Paravan speziell ausgerüstete Subaru Impreza springt auf Knopfdruck an.
"Einmal nehme ich das Lenkrad."
Das Geräusch der Motoren in Christian Kandelbauers Kunstarm ist fast lauter als der des Autos. Sobald sich die rechte Hand um den Griff am Lenkrad geschlossen hat, rastet sie fest ein. Selbst wenn es holprig wird, bleibt der Kontakt zum Lenkrad immer erhalten, eine Forderung des TÜV-Österreichs. Eine leistungsstarke Servolenkung macht die Steuerung ganz leichtgängig.
"Der rechte Arm ist am Lenkrad und lenkt, der linke Arm macht die anderen Funktionen Blinker, Lichthupe also mit so einer Taste."
Die sitzt auf einem kurzen Stiel an der Fahrertür. Christian Kandlbauer bedient sie mit seiner Gedankenprothese. Zuhause in der Steiermark fährt er jeden Tag die sieben Kilometer zur Arbeit, in den Berliner Verkehr traut sich der Führerscheinneuling aber noch nicht. Deshalb steigt er erst einmal wieder aus. Seinen Unfall vergessen wird Christian Kandlbauer nie. Die Gedankenprothese und das Spezial Auto ermöglichen ihm aber ein Leben fast ohne Einschränkungen.
"Also, dass ich etwas langsamer bin als wie die anderen, aber sonst kann ich fast alles selbstständig."
"Das bedeutet mir eigentlich sehr viel. Jetzt bin ich unabhängiger im Alltag. Vorher musste jemand da sein, der mich betreut, also ins WC hilft und jetzt geht das alles selbstständig."
Zum Händeschütteln hebt sich sein Arm zielsicher, der Griff fühlt sich allerdings etwas ungewohnt an. Er passt sich der ausgestreckten Hand nicht an, weil sich alle künstlichen Finger gleichzeitig bewegen. Rechts hat Christian Kandlbauer noch einen Armstumpf. Die Muskeln dort steuern die drei Motoren. Der Bizeps etwa schließt die Hand. Diese ungewohnte Verbindung erlernte der KFZ-Mechaniker erst nach und nach. Auf der linken Seite mussten die Ärzte den Arm komplett entfernen. Hier gab es keine Restmuskeln, die die Prothesenbauer hätten nutzen können. Dr. Hubert Egger und sein Team beim Prothesenspezialisten Otto Bock Health Care haben sich deshalb ein ganz neues Verfahren ausgedacht, die Gedanken gesteuerte Prothese. Es ist aber gar nicht so einfach, Gedanken außerhalb des Körpers abzugreifen, die Signale in den Nerven selbst sind dazu viel zu schwach. Die Lösung des Problems lag in einer Umleitung. Chirurgen schlossen die Reste der vier Armnerven an vier Teile des Brustmuskels an. Egger:
"Dadurch dient der Muskel als biologischer Verstärker die Muskelkontraktion die Bewegung an sich die wird nicht gebraucht aber die elektrisch verstärkende Wirkung wird benötigt, damit die Signale von der Körperoberfläche abgegriffen werden können, mittels hoch empfindlicher Elektroden."
Eine bloß gedachte Armbewegung aktiviert die Brustmuskeln und dieses Signal steuert dann letztlich den künstlichen Arm. Christian Kandlbauer bemerkt von der komplexen Verbindung von Biologie und Technik nichts.
"Also ich erinnere mich noch an meinen früheren Arm, also den normalen Arm, und ich mach die Bewegung mit meinem normalen Arm im Kopf und die Prothese macht das eins zu eins nach."
Während er seinen rechten Kunstarm bewusst steuern muss, bewegt sich der linke Arm ganz natürlich. Alle drei Gelenke lassen sich gleichzeitig aktivieren, der Ellbogen kann sechs Kilo hochheben, die Hand mit 13 Kilo zudrücken. Die Steuerung beider Arme ist so fein, dass Christian Kandlbauer sein großes Ziel erreicht hat. Vor einem Monat machte er seinen Führerschein.
"Also ich starte jetzt."
Der von der Firma Paravan speziell ausgerüstete Subaru Impreza springt auf Knopfdruck an.
"Einmal nehme ich das Lenkrad."
Das Geräusch der Motoren in Christian Kandelbauers Kunstarm ist fast lauter als der des Autos. Sobald sich die rechte Hand um den Griff am Lenkrad geschlossen hat, rastet sie fest ein. Selbst wenn es holprig wird, bleibt der Kontakt zum Lenkrad immer erhalten, eine Forderung des TÜV-Österreichs. Eine leistungsstarke Servolenkung macht die Steuerung ganz leichtgängig.
"Der rechte Arm ist am Lenkrad und lenkt, der linke Arm macht die anderen Funktionen Blinker, Lichthupe also mit so einer Taste."
Die sitzt auf einem kurzen Stiel an der Fahrertür. Christian Kandlbauer bedient sie mit seiner Gedankenprothese. Zuhause in der Steiermark fährt er jeden Tag die sieben Kilometer zur Arbeit, in den Berliner Verkehr traut sich der Führerscheinneuling aber noch nicht. Deshalb steigt er erst einmal wieder aus. Seinen Unfall vergessen wird Christian Kandlbauer nie. Die Gedankenprothese und das Spezial Auto ermöglichen ihm aber ein Leben fast ohne Einschränkungen.
"Also, dass ich etwas langsamer bin als wie die anderen, aber sonst kann ich fast alles selbstständig."