Ein Wohngebiet im Münchner Osten. Einfamilienhäuser, Vorgärten, Idylle. Niemand würde auf die Idee kommen, dass hier Profis des FC Bayern und andere Sportstars vorfahren, um sich in den Kellerräumen eines Hauses quasi inkognito behandeln zu lassen, von dem Therapeuten Dieter Waibler.
"Das macht sofort die Runde: Da ist einer, der flickt die Muskeln zusammen, wenn sie gerissen sind. Und das geht auch noch schnell. Und das hält auch noch."
Dieter Waibler ist gelernter Elektro-Ingenieur und hat eine Behandlungsmethode entwickelt, die wahre Wunder bewirken soll. Es handelt sich um eine Kombination aus Magnetstimulation, Osteopathie und manueller Therapie mit besonderen Maschinen. Gerade Muskelverletzungen wie Prellungen, Zerrungen und Muskelrisse könne er damit vier- bis fünfmal schneller heilen als mit herkömmlichen Methoden. Kurz bevor Dr. Müller-Wohlfahrt als Arzt beim FC Bayern zurückgetreten war, hatte Dieter Waibler der ARD-Recherche-Redaktion Sport bestätigt:
"Die Fußballer sind sehr daran interessiert, weil die müssen bei Verletzungen schnell wieder von der Bank runter und fit werden. Also versucht man, Möglichkeiten zu finden, dass man die schnell wieder in Takt kriegt. Beim FC Bayern haben sie zwar eine sehr gute Physiotherapie an der Säbenerstraße, also die arbeiten wirklich gut. Aber gerade, wenn es in die neuronale Ebene geht, dann ist es eben schwieriger, mit denherkömmlichen Mitteln da Fortschritte zu machen. Und da haben wir eben hier die Möglichkeit, den ersten Ansatz der Therapie zu starten. Und dann machen die anderen weiter. Also das ist eine Zusammenarbeit."
Zwei Wochen nach Muskelfaserriss wieder fit
Mit seiner Behandlungsform sei ein Spieler nach einem Muskelfaserriss nach nur zwei Wochen wieder fit und einsatzfähig, so Waibler. Bei der Magnetstimulation werden durch elektromagnetische Impulse Nerven und Muskeln aktiviert und stimuliert und ganze Nervenbahnen im Körper von Blockaden befreit. Vor allem Arjen Robben, sagt Waibler, habe er mit seiner Methode von Blockaden im Körper befreien können, als der nach seinem Wechsel zum FC Bayern mit Verletzungsproblemen zu kämpfen hatte:
"Die Nervenbahnen im Körper müssen frei sein. Und Arjen Robben hatte überall Widerstände. Und die Widerstände hat man dann versucht zu beheben. Das ist dann auch gelungen. Und das muss dann von ihm aus wachsend gepflegt werden, durch Training."
"Die kommen inkognito"
Dieter Waibler habe nicht nur Robben entscheidend weiterhelfen können, sondern auch anderen internationalen Sportstars, die nach Absprache mit Dr. Müller-Wohlfahrt zu ihm geschickt würden.
"Die kommen inkognito hierher. Die dürfen eigentlich nicht, kommen aber trotzdem. Die fliegen einfach schnell hierrüber und dann schauen wir nach. Und hauptsächlich geht das erst einmal über den Dr. Müller-Wohlfahrt, der ja da sehr bekannt ist in der Welt. Und dann wird entschieden: hat der etwas 'Nervales' oder nicht. Und wenn festgestellt wird: Knöchern plus 'nerval', dann landet er hier. Und dann versucht man, das zu beheben."
Auf Anfrage der ARD-Recherche-Redaktion Sport waren weder Dr. Müller-Wohlfahrt noch der FC Bayern zu Interviews über die Behandlungen und die Zusammenarbeit mit Dieter Waibler bereit.