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Krieg in der Ukraine
FDP-Verteidigungspolitikerin Strack-Zimmermann fordert erneut Taurus-Raketen

Vor dem Hintergrund der Zusage über F-16-Kampfjets aus Dänemark und den Niederlanden wirbt die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Strack-Zimmermann, im DLF dafür, dass Deutschland der Ukraine Marschflugkörper zur Verfügung stellen sollte. Über die Zusage zu Kampfflugzeugen aus Dänemark und den Niederlanden zeigte sie sich erfreut.

    Ein Tornado-Kampfjet steht auf dem Rollfeld eines Flughafens, davor liegt ein Luft-Boden-Marschflugkörper vom Typ Taurus.
    Die Bundesregierung zögert, Luft-Boden-Marschflugkörper "Taurus" an die Ukraine zu liefern. (picture alliance / dpa / Jörg Carstensen)
    Spätestens jetzt sei dies ein grünes Signal für die Bundesregierung, der Ukraine Taurus-Marschflugkörper zur Verfügung zu stellen, betonte die FDP-Politikerin im Deutschlandfunk. Diese könnten die Front schützen und russische Nachschubwege stören. Die Ukraine sei ein verlässlicher Partner und die brutalen russischen Angriffe müssten beendet werden, erklärte Strack-Zimmermann.
    In der Partei Die Linke gibt es dagegen Kritik daran, dass Dänemark und die Niederlande F-16-Kampfjets an die Ukraine liefern wollen. Der Bundestagsabgeordnete Pellmann sagte, damit werde eine weitere rote Linie überschritten. Die Bundesregierung müsse alles tun, um die Lieferung durch politischen Druck zu stoppen.

    Strack-Zimmermann: Bundesregierung wird an 2-Prozent-Ziel festhalten

    Die Vorsitzende des Bundestags-Verteidigungsausschusses geht abseits der Debatte über Waffenlieferungen davon aus, dass die Bundesregierung an dem mit der NATO vereinbarten Zwei-Prozent-Ziel der Verteidigungsausgaben festhalten wird. Diese Mindestgrenze im mehrjährigen Mittel werde kommen, sagte die FDP-Politikerin im Deutschlandfunk. Wenn in einem Jahr nur 1,9 Prozent erreicht würden, könnten es im nächsten Jahr 2,1 Prozent sein. Es sei unabdingbar, dass Deutschland ein verlässlicher Partner bleibe, betonte Strack-Zimmermann.
    Zuvor war bekannt geworden, dass sich die Bundesregierung nicht rechtlich bindend darauf festlegen will, jährlich zwei Prozent der Wirtschaftsleistung für Verteidigung auszugeben. Eine entsprechende Formulierung wurde kurzfristig aus dem Entwurf für das Haushaltsfinanzierungsgesetz gestrichen. Stattdessen ist nun weiterhin die Rede davon, das sogenannte NATO-Ziel im mehrjährigen Durchschnitt zu erfüllen. Es könnte also innerhalb von fünf Jahren mal unter- und mal übererfüllt werden. Die Opposition und der Bundeswehrverband kritisierten diese Entscheidung.
    Das gesamte Interview mit Marie-Agnes Strack-Zimmermann können Sie hier nachlesen.

    Weiterführende Informationen

    In unserem Newsblog zum Krieg in der Ukraine finden Sie einen Überblick über die jüngsten Entwicklungen.
    Diese Nachricht wurde am 21.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.