Nicht gerade von Erfolgen verwöhnt zeigte sich zuletzt der deutsche Fechtsport auf internationaler Bühne. Bundestrainer Vilmos Szabo spricht im Sportgespräch von "schwierigen Momenten" und macht einen Generationenwechsel als Ursache aus. Szabo kritisiert zugleich den Internationalen Fechtverband. Er sei in "mafiösen Strukturen" organisiert. So hätten bei der WM alle Obmänner nur für Russen geurteilt.
Für Erfolge sorgten in diesem Jahr immerhin die Säbelfechter Max Hartung und Nicolas Limbach vom TSV Bayer Dormagen. Limbach äußert im DLF die Hoffnung, "dass wir mit unseren Erfolgen helfen können, dass die anderen Waffen über ihre schwierige Phase kommen." Der Fechtsport sei derzeit in keiner "prickelnden Situation." So wie er föderal strukturiert sei, könne er keinen jungen Sportler dazu motivieren, an Stützpunkte zu gehen, wo er nicht jeden Studiengang und jede Ausbildung machen könne. Zudem seien die Trainer schlecht bezahlt. Für Rio 2016 hofft Limbach auf ein kleines, aber schlagkräftiges Team.
Der Mannschafts-Europameister im Säbel, Max Hartung, wird bei Olympia 2016 im Team nicht an den Start gehen können. Wegen einer Rotation der Waffen steht der Mannschaftswettbewerb in Rio nicht auf dem Programm. "Es schmerzt enorm", sagte Hartung im Deutschlandfunk. Zu Forderung von Innen- und Sportminister Thomas de Maizière nach mehr Medaillen angesichts der Sportförderung meinte Hartung, er könne dies verstehen. Die Forderung sei aber nicht besonders überzeugend, "ohne eine Antwort zu haben auf die internationale Dopingproblematik." Er habe als deutscher Sportler den Eindruck, dass die internationale Landschaft nicht fair sei. Deswegen sei es auch schwierig, höhere Medaillenziele zu fordern.
Das vollständige Gespräch können Sie bis mindestens 1.Mai 2016 nachhören.