Die Wahlkampfparole der DVU lautet : "Schnauze voll". Ihre Mitglieder scheinen das mehr und mehr auf die eigene Partei zu beziehen, denn der Deutschen Volksunion laufen die Kameraden weg.
Es ist der 19. Juni, samstags in der kleinen Stadt, im idyllischen Lauenburg an der Elbe. Der DVU-Landesverband in Niedersachsen hat eine Kundgebung angemeldet. Das Thema: soziale Gerechtigkeit. 200 Lauenburger Gegendemonstranten empfangen neun DVU-Mitglieder bzw. Anhänger - dazwischen knapp 130 Polizisten inklusive Hundestaffel. Nach einer Stunde brechen die Kameraden ab.
Die DVU hat aber nicht nur ein Problem mit ihren Mitgliedern. Auch die Parteispitze bröckelt ab, nach und nach gehen die Landesvorsitzenden von der Fahne, die Gründe werden gerne übers Internet bekannt gegeben.
"Wenn einem bewusst wird, dass man das, wofür man kämpft, nicht mehr auf Augenhöhe mit dem Gegner tun kann","
schreibt die mittlerweile ehemalige brandenburgische Parteivorsitzende Liane Hesselbarth,
" "dann ist es an der Zeit, loszulassen."
Auch Hessen-Chef Wissler wirft das Handtuch:
"Ich sehe keinen Sinn mehr darin, meine Kraft und Zeit einem meiner Ansicht nach gescheiterten Projekt zu widmen."
Unter den verblieben "Köpfen" tobt ein schmutziger Machtkampf um den Vorsitz, der Parteivorsitzende Matthias Faust wird abgesetzt und klagt sich wieder ein - und das alles - nur, weil der NPD-Vorsitzende UDO Voigt auf dem Programmparteitag der Neonazis Anfang Juni ankündigte:
"Deutschland braucht eine starke nationale politische Kraft , das zu werden, daran arbeiten wir unermüdlich."
Das heißt - die chronisch verfeindeten Parteien wollen sich zusammentun. Denn auch der NPD geht es nicht gut. Finanzskandal, dürftige Wahlergebnisse im Superwahljahr 2009, auch die Verfassungsschutzberichte aus Bund und Ländern verzeichnen keinen nennenswerten Zulauf: Neonationalsozialistische Bestrebungen, Verherrlichung der NS-Diktatur und Nazi-Romantik nehmen dagegen zu. Ein Strategiewechsel muss her. Die freien Kräfte sollen wieder stärker an die Partei gebunden werden.
Braver Applaus aus dem Plenum für den DVU-Chef Faust als Gastredner auf dem NPD-Parteitag in Bamberg, als er versichert:
"Es geht um unser Deutschland, alles für unsere geliebte Heimat."
Im Zweifel dann auch mit dem ungeliebten Kameraden. Zurzeit flattern den Mitgliedern beider Parteien also Stimmkärtchen ins Haus auf denen sie ankreuzen sollen, ob sie künftig Seit' an Seit' für Deutschland schreiten wollen. Die Ankündigung löste allerdings bei Verfassungsschützern und Extremismusexperten wie Günter Hoffmann keine große Aufregung aus. Auch weil, so Hoffmann, die Mitgliederliste der DVU eh nur die Abonnentenliste der National-Zeitung ist.
In Politik-Kultur und Hass-Aufeinander unterscheiden sich sie jedoch kaum. Ein Blick in die Online-Foren lohnt sich.
"Ach, da schau einer an. Die "Dämliche Volksunion" und ihr an Naivität kaum mehr zu überbietender Vorsitzender melden sich zu Wort. Und wieder einmal DVU typische nichtssagende Blabla"
Hoffmann: "Na die betrachten den Zusammenschluss so, als würde man freiwillig Leichengift zu sich nehmen."
Von Niedertracht ist die Rede, von Kameraden, die wandelbar seien wie eine Schlange und glitschig wie ein Aal.
Möge die NPD als Fels in der Brandung weiter den Stürmen der Zeit trotzen.
Kampf dem Spaltertum, Einheit der nationalen Kraft herstellen!
Mit deutschem Gruß,
Was soll das? Wechselt ihr Partei wie die Unterhose! Was, bitte, ist mit der DVU zu erreichen?
Die guten Leute werden zu nichts kommen, weil irgendwelche Blut- und Bodenspinner immer wieder alles kaputt machen.
Auch die NPD wird immer mehr zur europatauglichen "Realo-Partei". Wir Nationalen sollten also auf die rechten und scheinnationalen Parteien dieser "Politikfähigen", egal ob sie NPD, DVU, Rep oder Pro heißen, spucken?
Für Beobachter der rechtsextremen Szene ist dieser Verbrüderungsversuch von oben also eher ein Versuch, die Öffentlichkeit von den eigentlichen Entwicklungen in der Szene abzulenken.
Hoffmann: "Was passiert in der Jugendarbeit, in Sportvereinen, in Feuerwehren? Dort findet eigentlich im Moment die Basisarbeit der extremen Rechten statt. Dem harten Kern geht es tatsächlich darum, eine Art Parallelwelt aufzubauen, in der der Neonazi vollkommen fest eingebunden ist und wo auch schwer Auswege herauszufinden sind."
Es ist der 19. Juni, samstags in der kleinen Stadt, im idyllischen Lauenburg an der Elbe. Der DVU-Landesverband in Niedersachsen hat eine Kundgebung angemeldet. Das Thema: soziale Gerechtigkeit. 200 Lauenburger Gegendemonstranten empfangen neun DVU-Mitglieder bzw. Anhänger - dazwischen knapp 130 Polizisten inklusive Hundestaffel. Nach einer Stunde brechen die Kameraden ab.
Die DVU hat aber nicht nur ein Problem mit ihren Mitgliedern. Auch die Parteispitze bröckelt ab, nach und nach gehen die Landesvorsitzenden von der Fahne, die Gründe werden gerne übers Internet bekannt gegeben.
"Wenn einem bewusst wird, dass man das, wofür man kämpft, nicht mehr auf Augenhöhe mit dem Gegner tun kann","
schreibt die mittlerweile ehemalige brandenburgische Parteivorsitzende Liane Hesselbarth,
" "dann ist es an der Zeit, loszulassen."
Auch Hessen-Chef Wissler wirft das Handtuch:
"Ich sehe keinen Sinn mehr darin, meine Kraft und Zeit einem meiner Ansicht nach gescheiterten Projekt zu widmen."
Unter den verblieben "Köpfen" tobt ein schmutziger Machtkampf um den Vorsitz, der Parteivorsitzende Matthias Faust wird abgesetzt und klagt sich wieder ein - und das alles - nur, weil der NPD-Vorsitzende UDO Voigt auf dem Programmparteitag der Neonazis Anfang Juni ankündigte:
"Deutschland braucht eine starke nationale politische Kraft , das zu werden, daran arbeiten wir unermüdlich."
Das heißt - die chronisch verfeindeten Parteien wollen sich zusammentun. Denn auch der NPD geht es nicht gut. Finanzskandal, dürftige Wahlergebnisse im Superwahljahr 2009, auch die Verfassungsschutzberichte aus Bund und Ländern verzeichnen keinen nennenswerten Zulauf: Neonationalsozialistische Bestrebungen, Verherrlichung der NS-Diktatur und Nazi-Romantik nehmen dagegen zu. Ein Strategiewechsel muss her. Die freien Kräfte sollen wieder stärker an die Partei gebunden werden.
Braver Applaus aus dem Plenum für den DVU-Chef Faust als Gastredner auf dem NPD-Parteitag in Bamberg, als er versichert:
"Es geht um unser Deutschland, alles für unsere geliebte Heimat."
Im Zweifel dann auch mit dem ungeliebten Kameraden. Zurzeit flattern den Mitgliedern beider Parteien also Stimmkärtchen ins Haus auf denen sie ankreuzen sollen, ob sie künftig Seit' an Seit' für Deutschland schreiten wollen. Die Ankündigung löste allerdings bei Verfassungsschützern und Extremismusexperten wie Günter Hoffmann keine große Aufregung aus. Auch weil, so Hoffmann, die Mitgliederliste der DVU eh nur die Abonnentenliste der National-Zeitung ist.
In Politik-Kultur und Hass-Aufeinander unterscheiden sich sie jedoch kaum. Ein Blick in die Online-Foren lohnt sich.
"Ach, da schau einer an. Die "Dämliche Volksunion" und ihr an Naivität kaum mehr zu überbietender Vorsitzender melden sich zu Wort. Und wieder einmal DVU typische nichtssagende Blabla"
Hoffmann: "Na die betrachten den Zusammenschluss so, als würde man freiwillig Leichengift zu sich nehmen."
Von Niedertracht ist die Rede, von Kameraden, die wandelbar seien wie eine Schlange und glitschig wie ein Aal.
Möge die NPD als Fels in der Brandung weiter den Stürmen der Zeit trotzen.
Kampf dem Spaltertum, Einheit der nationalen Kraft herstellen!
Mit deutschem Gruß,
Was soll das? Wechselt ihr Partei wie die Unterhose! Was, bitte, ist mit der DVU zu erreichen?
Die guten Leute werden zu nichts kommen, weil irgendwelche Blut- und Bodenspinner immer wieder alles kaputt machen.
Auch die NPD wird immer mehr zur europatauglichen "Realo-Partei". Wir Nationalen sollten also auf die rechten und scheinnationalen Parteien dieser "Politikfähigen", egal ob sie NPD, DVU, Rep oder Pro heißen, spucken?
Für Beobachter der rechtsextremen Szene ist dieser Verbrüderungsversuch von oben also eher ein Versuch, die Öffentlichkeit von den eigentlichen Entwicklungen in der Szene abzulenken.
Hoffmann: "Was passiert in der Jugendarbeit, in Sportvereinen, in Feuerwehren? Dort findet eigentlich im Moment die Basisarbeit der extremen Rechten statt. Dem harten Kern geht es tatsächlich darum, eine Art Parallelwelt aufzubauen, in der der Neonazi vollkommen fest eingebunden ist und wo auch schwer Auswege herauszufinden sind."