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Feinstaub
Deutsche Umwelthilfe und TÜV Süd weisen auf Manipulationen bei Diesel-Partikel-Filtern hin

Nach Erkenntnissen der Deutschen Umwelthilfe sind mehr Dieselautos mit defekten oder abgeschalteten Diesel-Partikel-Filtern unterwegs als vermutet.

    Stau in der Innenstadt von Frankfurt
    Nach Software-Manipulationen und zuletzt Vorwürfen beim Stickoxid-Ausstoß geraten nun Diesel-Partikel-Filter in den Focus. Dabei geht es um die Feinstaub-Belastung vor allem in unseren Städten. (imago stock&people)
    Geschäftsführer Resch sagte im Deutschlandfunk, man habe konkrete Messungen durchgeführt. Im Moment gehe zudem man davon aus, dass zehn Prozent der Taxis und die gleiche Größenordnung an Nutzfahrzeugen gar keine Partikel-Filter hätten. Resch fügte hinzu, die Sensorik in den Autos habe keine Möglichkeit zu erkennen, ob Diesel-Partikel-Filter vorhanden seien oder funktionierten.
    Die Deutsche Umwelthilfe und auch der TÜV Süd fordern daher gesetzliche Regelungen, um die Abgase künftig am Auspuff zu messen - ergänzend zur Auslesung computergestützter Fahrzeugdaten. TÜV-Sprecher Luca sagte, Endrohrmessungen seien sinnvoll, um Manipulationen aufzudecken. Der Verband der Deutschen Automobilindustrie lehnt dies ab. Nach den Worten von VDA-Sprecher Rotter sind Endrohrmessungen bei geschlossenen Systemen nicht sinnvoll, weil diese Systeme sich selbst regulieren. Die Partikel-Filter seien an die sogenannte Onboard-Diagnose angeschlossen, führte er aus. Sie zeige an, wenn der Filter nicht funktioniere. Eigentlich schreibt eine EU-Richtlinie die Prüfung der Abgase am Auspuffrohr während der Hauptuntersuchung eines Autos vor. Für Deutschland gilt aber eine Ausnahme.
    Diesel-Partikel-Filter sollen den Feinstaub im Abgas reduzieren. Nach dem Skandal um Software-Manipulationen, die Abgas-Nachbehandlungssysteme außer Kraft setzen, gab es im Hinblick auf Diesel-Fahrzeuge jüngst erst Vorwürfe des Forscherverbundes ICCT. Danach stoßen sogar Lkw im Durchschnitt weniger Stickoxide aus als moderne Pkw.
    (tgs/ach)