
Felix Spehl (20), Kreisvorsitzender der Jungen Union Köln und Jurastudent:

"Ja, wir brauchen das verpflichtende Gesellschaftsjahr. Das Gesellschaftsjahr ist der richtige Weg, um seinem Land und seiner Gesellschaft was zurückzugeben und dabei selber zu waschen und sich zu entwickeln. Ich will von Anfang an ehrlich zu Ihnen sein. Ich gehöre zur "Generation Ungedient" und trotzdem will ich mitdiskutieren. Denn ich sehe gerade, was auch das mit meiner Generation gemacht hat. Wir begreifen den Staat als reinen Service-Dienstleister und nicht als eine Schicksalsgemeinschaft, wo jeder Teil neben seinen Rechten auch Pflichten hat. Die Diskussion über das Gesellschaftsjahr ist nicht nur eine Diskussion über unsere Landesverteidigung, Pflege oder Ehrenamt. Es ist vor allem eine Diskussion über die deutsche Jugend und welche deutsche Jugend wir wollen."
Fabian Liesegang (28), Bundessprecher des Bundesfreiwilligendienstes:

"Nein, wir brauchen diese Verpflichtung nicht. Die gemeinnützigen Dienste leben von der Motivation und der ethischen Haltung der Freiwilligen, die für diesen Dienst antreten. Es geht im Freiwilligendienst nicht darum, Freiwilligen ihre Freizeit wegzunehmen und sie schlecht zu bezahlen. Es muss darum gehen, ein ernsthaftes Bildungsangebot zu schaffen. Wer sich freiwillig engagiert, hat ein Anrecht darauf, seine Kompetenzen erweitern zu können. Das schaffen wir nicht, indem wir den Freiwilligendienst zu einem Massendienst machen."