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FeMaLe
Bundesinstitut will Sportlerinnen in den Mittelpunkt stellen

FeMaLe steht für den neuen Forschungsschwerpunkt des Bundesinstituts für Sportwissenschaften in Bonn „Frauen und Mädchen im Leistungssport“. Die möchte das BiSp jetzt verstärkt in den Fokus rücken.

Andrea Schumacher im Gespräch mit Astrid Rawohl |
Die deutschen Spielerinnen feiern bei der Fußball-EM der Frauen in England nach dem 3:0-Erfolg gegen Finnland den Einzug ins Viertelfinale.
Die deutschen Spielerinnen feiern bei der Fußball-EM der Frauen in England nach dem 3:0-Erfolg gegen Finnland den Einzug ins Viertelfinale. (IMAGO/Sports Press Photo)
Die Auftaktveranstaltung zu FeMaLe sei ein interdisziplinärer Austausch mit vielen Diskussionen gewesen, erzählt die Direktorin des Bundesinstituts für Sportwissenschaft in Bonn, Andrea Schumacher. Mit Kathrin Boron (Rudern) und Tabea Kemme (Fußball) waren auch zwei ehemalige Spitzensportlerinnen dabei.
Die beiden hätten zum Beispiel über den Umgang mit dem Monatszyklus und Schwangerschaften berichtet, sagt Schuhmacher. Es haben sehr viele Ideen und Vorschläge in verschiedenen Runden gegeben. Nun wolle man die Themen sammeln und in eine Gesamtstrategie einarbeiten. Das Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) wolle Schwerpunkte in der Forschung setzen. Andere Beteiligte aus dem Sport und der Politik könnten andere Bereiche voranbringen.

Forschung hat bisher meistens mit Männerdaten gearbeitet

Wie die mediale Präsenz von Frauen und Mädchen im Sport erhöht werden könnte, sei etwa sehr stark diskutiert worden, sagt Schumacher. Forschung brauche es in dem Bereich allerdings weniger: "Zahlen, Daten und Fakten, die kennen wir schon, die brauchen wir nicht erforschen. Dass der Frauensport unterrepräsentiert ist, das ist ganz klar." Stattdessen hofft Schumacher auf die Hilfe der Medien.
Das BISp werde für die nächste Antragsperiode einen Schwerpunkt zu Frauen und Mädchen im Leistungssport setzen: "Da kann man zum Beispiel den Gender Data Gap verringern. Das ist also die Verringerung von geschlechtsspezifischen Forschungslücken, wenn es um sportbezogene Fragenstellungen geht. Weil man meistens in der Vergangenheit eben mit Männerdaten gearbeitet hat."

Guter Startpunkt für Veränderungen

Der Zeitpunkt sei gut, solche Probleme anzugehen, denkt Schumacher: "Ich glaube auch, dass die Thematik im Moment gerade in der öffentlichen Debatte immer mehr an Bedeutung und Aufmerksamkeit gewinnt. Und ich glaube, das ist der richtige Zeitpunkt, um hier die Diskussion voranzutreiben."
"Ich glaube, die Gesellschaft ist vielfältiger geworden. Und deswegen glaube ich auch, dass es da eine Veränderung geben wird", sagt Schumacher. Auch mithilfe des BISp: In Zukunft soll es jedes Jahr eine Netzwerkveranstaltung geben.