
"Man hat ein vollkommenes Ganzes, was einen mächtigen Eindruck seit Jahrhunderten ausgeübt hat, davor hab‘ ich Ehrfurcht, wie überhaupt vor jeder wirklichen Vollkommenheit." Das schreibt Felix Mendelssohn Bartholdy im April 1831 an seine Familie. Gerade hat er in Rom die Karwoche verbracht und Gottesdienste unter Mitwirkung der päpstlichen Kapelle erlebt. Manches befremdet ihn, den Protestanten. Manches hält seinen musikalischen Ansprüchen nicht stand. Und doch schildert er das Erlebte fasziniert in seinen Briefen. Die haben Stefan Klöckner im vergangenen September zu seinem Progamm im Rahmen des Festival Alte Musik Knechtsteden inspiriert. Mit Gesängen aus Mittelalter und Renaissance tauchte er mit seinem Ensemble Vox Werdensis in die Klangwelten einer römischen Passionsliturgie ein.