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Nach Berlinale-Kritik
Festival-Chef Chatrian nimmt Filmschaffende in Schutz

Der scheidende künstlerische Berlinale-Chef Carlo Chatrian hat sich nach der umstrittenen Abschlussgala der Filmfestspiele hinter die kritisierten Filmschaffenden gestellt. "Unabhängig von unseren eigenen politischen Ansichten und Überzeugungen sollten wir alle bedenken, dass die Meinungsfreiheit ein entscheidender Teil davon ist, was Demokratie ausmacht", schrieben Chatrian und Berlinale-Programmchef Mark Peranson. 

    Carlo Chatrian in einem dunklen Sakko mit schwarzer Fliege.
    Carlo Chatrian, der scheidende künstlerische Leiter der Berlinale. (imago / Future Image / Nicole Kubelka)
    Die beiden erinnerten sowohl an das Leid der israelischen Geiseln durch die Hamas als auch an die Menschen in Gaza, deren Leben in Gefahr sei. Zuvor hatte Kulturstaatsministerin Roth der Leitung des Filmfestivals und der politischen Linken schwere Vorwürfe gemacht. Unter Linksradikalen gebe es einen "ekelhaften offenen Antisemitismus", sagte die Grünen-Politikerin dem Magazin "Der Spiegel". Dabei nannte sie unter anderen den US-Filmemacher Ben Russell, der Israel bei der Abschlussgala einen Genozid an den Palästinensern vorgeworfen hatte. Die Preisverleihung sei "zum Teil unerträglich" gewesen.

    Weiterführende Informationen

    Wie jüdische und palästinensische Israelis auf die Berlinale-Debatte blicken
    Diese Nachricht wurde am 02.03.2024 im Programm Deutschlandfunk Kultur gesendet.