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Festival "Kosmos Chemnitz"
Weltoffen und bunt gegen Rechts

Für Demokratie und gegen Rechtsextremismus – dafür haben gestern 50.000 Menschen in Chemnitz Flagge gezeigt. Rund ein Jahr nach den rechten Demonstrationen in der Stadt wartete das Festival "Kosmos Chemnitz" mit prominentem Line-up auf. Besonders stark war der Applaus bei Herbert Grönemeyer.

Alexander Moritz im Gespräch mit Ina Plodroch |
Blick auf die Bühne des Kosmos Chemnitz Festivals
Die Band Alligatoah beim Festival "Kosmos Chemnitz" (www.imago-images.de (Alligathoah Chemnitz Sachsen BRD))
Rund ein Jahr nach den rechtsextremen Demonstrationen fand in Chemnitz das Festival "Kosmos Chemnitz" statt – unter anderem mit Herbert Grönemeyer, Tocotronic und dem Hiphop-Duo Zugezogen Maskulin. Nach dem "WirSindMehr"-Konzert im Herbst lautete das Motto in diesem Jahr – "WirBleibenMehr".
50.000 Zuschauer, mehr als erwartet, hatten das Konzert- und Kulturereignis besucht. Alexander Moritz war für Corso vor Ort und hatte beobachtet, dass die Innenstadt tatsächlich voll war – auch schon vor den großen Konzerten am Abend. Zwischen den vier Bühnen habe es Stände gegeben von zivilgesellschaftlichen Initiativen und Vereinen aus der Stadt. Ein Ziel der Veranstalter wäre gewesen, sich nicht abzuschotten, sondern ein Fest für die ganze Stadt zu ermöglichen. "Im Vergleich zur letzten WirSindMehr-Demo hatte das Ganze weniger den Charakter einer Demonstration. Es war schon eher ein professionell organisiertes Stadtfest", berichtete Moritz.
Grönemeyers Appell findet großes Echo
Die Grundstimmung sei sehr positiv und offen gewesen. Besonders war der Applaus bei Herbert Grönemeyer Appell gegen Rechts: "Kritik an der Regierung, das sei völlig legitim in einer Demokratie, aber bitte formulieren sie die demokratisch und wenden Sie sich nicht rechten Parteien zu", fasste Moritz die Botschaft des Sängers zusammen.
"Kosmos Chemnitz" sei ein wichtiges Fest gewesen, das zum Dialog anregte. Denn das Interesse sei nicht nur an den Konzerten groß gewesen. Viele hätten beispielsweise schon am Nachmittag bei Diskussionsrunden teilgenommen, wo es zum Beispiel viel um die DDR-Vergangenheit gegangen sei und die Wunden, die gerissen wurden.
"Chemnitz ist ja gar nicht so schrecklich"
"Ich habe beobachtet, dass Menschen miteinander gesprochen haben, die das sonst nicht tun würden", berichtete Alexander Moritz im Dlf. Denn hier hätten sich Menschen aus unterschiedlichen Lebenswelten getroffen: ältere Chemnitzer und solche, die zum Studium da sind, auch Geflüchtete; dazu viele jüngere Menschen von außerhalb, die in der Stadt waren, weil in der Nähe das "Kosmonaut Festival" begann. "Und viele haben mir gesagt: Chemnitz ist ja gar nicht so schrecklich, wie ich’s im Fernsehen gesehen habe."
Persönlich habe Moritz der Auftritt des syrischen Musikers Omar Souleyman, der internationale Festivals bespielt, begeistert, weil hier nach dem Konzert viele Deutsche und Syrer, Ältere und Jüngere miteinander ins Gespräch gekommen seien.




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