Sie sollen versucht haben, Straßen in der Hauptstadt Eriwan zu blockieren. Hintergrund ist der Plan der Regierung, die Kontrolle über vier Grenzdörfer an das Nachbarland Aserbaidschan zu übertragen. Armenien hatte die Dörfer in den 1990er Jahren eingenommen. Das Gebiet ist für das Land von strategischer Bedeutung, da sich darauf Teile der Autobahn nach Georgien befinden, die für den Außenhandel zentral sind. Zudem befürchten armenische Bewohnerinnen und Bewohner nahegelegener Gebiete, durch die Rückgabe des Landstrichs an Aserbaidschan von der Außenwelt abgeschnitten zu werden.
Die geplante Rückgabe ist Teil des Plans zur Normalisierung der Beziehungen zwischen den seit Jahrzehnten miteinander verfeindeten benachbarten Kaukasusstaaten. Armeniens Ministerpräsident Paschinjan strebt einen Friedensvertrag mit dem wirtschaftlich und militärisch stärkeren Nachbarn an.
Um die Region Berg-Karabach hatte es einen jahrzehntelangen Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan gegeben, der in mehreren Kriegen eskalierte. Im September 2023 schließlich erlangte Aserbaidschan die vollständige Kontrolle. In der Folge flohen 120.000 Armenier aus Berg-Karabach.
Diese Nachricht wurde am 13.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.