Blatter muss zudem eine Geldstrafe in Höhe von 50.000 Schweizer Franken (rund 46.000 Euro) zahlen, Platini in Höhe von 80.000 Schweizer Franken (etwa 74.000 Euro). Damit werden sie von allen Tätigkeiten im internationalen Fußball ausgeschlossen.
In dem Verfahren ging es unter anderem um die Zahlung von zwei Millionen Franken (1,86 Millionen) von Blatter an Platini im Jahr 2011. Beide gaben an, dass es sich um eine verspätete Honorarzahlung für Platinis Dienste für die FIFA aus den Jahren 1998 bis 2002 handele. Die Ermittler vermuteten dagegen, dass es sich bei den 1,8 Millionen Euro um Schmiergeld für Blatters Sieg bei der Präsidentschaftswahl im Sommer des gleichen Jahres gehandelt hat.
Blatter betonte in den vergangenen Wochen immer wieder, dass er nie gegen ethische oder juristische Regeln verstoßen habe. Platini sprach von einer Vorverurteilung. Er war zu seinem Anhörungstermin gar nicht erst erschienen. Die FIFA-Richter entschieden, dass es sich bei der Zahlung nicht um Bestechung oder Korruption gehandelt habe. Dennoch habe sie unter anderem gegen die im Ethikkodex festgelegten Regeln zur "Annahme und Gewährung von Geschenken und sonstigen Vorteilen" verstoßen. Zudem sah das Komitee einen Interessenkonflikt für gegeben an sowie den Paragrafen zur Loyalität verletzt.
Vorläufige Suspendierung damit verlängert
Beide Spitzenfunktionäre waren im Oktober bereits von der Ethikkommission für 90 Tage vorläufig suspendiert worden. Die weitere Sperre bedeutet für Platini wohl endgültig das Aus im Rennen um die Nachfolge Blatters an der FIFA-Spitze. Der UEFA-Chef müsste dafür bis zum 26. Januar 2016 nachträglich als Kandidat registriert werden. Als von der Ethikkommission sanktionierter Funktionär ist das aber unmöglich.
Blatter selbst wollte die Wahl seines Nachfolgers am 26. Februar leiten. Allerdings ist mit der Suspendierung dieses Vorhaben geplatzt. Blatter kündigte nach der Entscheidung an, Einspruch einzulegen, vor den Internationalen Sportgerichtshof CAS zu ziehen und Schritte vor einem ordentlichen Schweizer Gericht einzuleiten. "Ich werde kämpfen, für mich, für die FIFA." Er betonte, dass das Ehtikkomitee nicht das recht habe, gegen den FIFA-Präsidenten vorzugehen. Das Urteil sei "eine Schande."
(hba/tzi)