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FIFA
"Blatter sichert sich Zukunft hinter Kulissen"

Neuanfang beim krisengeschüttelten Fußball-Weltverband? Fehlanzeige, meint FIFA-Experte Thomas Kistner im Interview mit dem DLF nach der Sitzung des FIFA-Exekutivkomitees: "Wer an Demokratisierung der Sportpolitik und mehr Markttransparenz glaubt, der darf auch an den Osterhasen glauben."

Thomas Kistner im Gespräch mit Matthias Friebe |
    Ein Miniaturfußball auf einer Wiese neben einer Roten Karte mit FIFA-Schriftzug und mehreren Geldscheinen.
    Ist die FIFA endlich auf dem Weg zur Demokratisierung? (Imago / Christian Ohde)
    Denn: Philippe Blatter, der Neffe von Sepp Blatter, ist als Wanda-Sportchef nun FIFA-Topsponsor und damit "bleiben die Blatters am Ball", sagt Thomas Kistner und blickt angesichts des neuen Sponsors aus Fernost sorgenvoll in die Zukunft. "Die Chinesen haben Großes vor im Fußball. Sie wollen den Weltsport Nummer 1 mitdominieren und die WM 2026 ins Land holen." Im Fußball sichere man sich die Macht mit Geld. "Wanda hat so viel davon, dass sie sich leisten kann, eine Fortsetzung des Blatterismus im Weltfußball zu betreiben."
    Selbst die Offenlegung der Blatter-Bezüge aus dem Vorjahr, die eigentlich ein Zeichen der Transparenz setzen sollten, kann Kistner nicht überzeugen. "Die Offenlegung des Blatter-Gehalts ist alles andere als repräsentativ. 3,3 Mio Euro sind nicht mal annähernd richtig."
    Das vollständige Gespräch können Sie bis mindestens 19. September 2016 in unserer Mediathek nachhören.
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.