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FIFA-Chef in Bedrängnis
Sonderermittler soll Strafanzeigen gegen Infantino prüfen

Die Schweizer Kantonsjustiz Bern hat beantragt, einen außerordentlichen Bundesanwalt einzusetzen, um Strafanzeigen gegen FIFA-Chef Gianni Infantino zu prüfen. Es könnte eng werden für den FIFA-Chef, sagte SZ-Sportredakteur Thomas Kistner im Dlf.

Thomas Kistner im Gespräch mit Astrid Rawohl |
FIFA-President Gianni Infantino hätl beim 44. UEFA-Kongress in Amsterdam eine Rede
Der Ärger lässt nicht nach: FIFA-Boss Gianni Infantino droht ein Strafverfahren. (Getty Images / UEFA / Lukas Schulze)
Drei Strafanzeigen sind kürzlich bei der kantonalen Justiz in Bern eingegangen: Gegen den FIFA-Chef Gianni Infantino und gegen Michael Lauber. Lauber war als Chef der Schweizer Bundesanwaltschaft in Bern einst für das FIFA-Ermittlungsverfahren rund um die sogenannte "Sommermärchen-Affäre" zuständig, ist nun aber schon seit einiger Zeit suspendiert - da er einen zu engen Austausch mit Infantino gepflegt hatte.
Verletzung des Amtsgeheimnisses - darum geht es in den Strafanzeigen gegen Lauber bzw. um die Anstiftung zu eben dieser im Fall von Gianni Infantino. Lauber und Infantino hatten sich mehrfach zu Geheimtreffen zusammengefunden, erklärt Thomas Kistner in der Sendung "Sport am Samstag". Und um diese Fälle zu überprüfen und gegebenenfalls zu ermitteln, hat die Schweizer Kantonsjustiz Bern nun eben beantragt, einen außerordentlichen Bundesanwalt einzusetzen.
Sollte dieser Sonderermittler tatsächlich ein Strafverfahren gegen Gianni Infantino eröffnen, dann wäre der FIFA-Boss nach Einschätzung von SZ-Sportredakteur Thomas Kistner "so gut wie erledigt": Denn dann müsste auch das Ethikkomitee der FIFA tätig werden und Infantino für 90 Tage suspendieren.
Danach sei eine Rückkehr ins Amt unwahrscheinlich, so Kistner.