"Ich bin David Ginola und ich kandidiere für das Amt des FIFA-Präsidenten. Ich kandidiere, weil ich Fußball liebe - genau wie Du. Wir wissen alle, dass das System FIFA nicht funktioniert. Das Spiel braucht einen Wechsel."
Das offizielle Bewerbungsvideo mit dem David Ginola um Unterstützung für seine Kandidatur auf den den Fifa-Chefposten wirbt, kommt auf den ersten Blick recht professionell daher. Doch beim zweiten genaueren Hinsehen irritieren die zwei Buchstaben in der rechten oberen Ecke. Es ist das Firmenlogo eines irischen Wettanbieters, der schon in der Vergangenheit mit umstrittenen PR-Maßnahmen von sich reden machte. Außerdem stößt die Tatsache komisch auf, dass der 47-Jährige 250.000 britische Pfund von den irischen Buchmachern für seinen Wahlkampf bekommt.
Die Kandidatur Ginolas wird von einer breiten Kampagne vor allem in den sozialen Netzwerken begleitet. Unter dem Hashtag #TeamGinola buhlt der Franzose um Unterstützer und Spenden. Insgesamt will er 2,3 Millionen Pfund einsammeln, um ins Rennen gegen Blatter einzusteigen. Wenn mehr als eine Million Pfund zusammen kommt, streicht der geschäftstüchtige Franzose von jeder zweiten Spende zehn Prozent ein - Wahlkampf kostet eben Geld.
Doch ob es soweit überhaupt kommen wird, ist mehr als fraglich. Ginola braucht mindestens fünf Fußballverbände, die seine Bewerbung offiziell unterstützen.
"Das ist eine gute Frage..."
Auf die Frage nach den nötigen fünf Mitgliedsverbänden die seine Kandidatur unterstützen, konnte der Ex-Fußballer bei der Pressekonferenz am Freitag in London nicht viel Erhellendes beitragen.
"Das ist eine gute Frage. Wir werden das hoffentlich in den nächsten paar Tagen wissen. Zuerst müssen wir jetzt bis Ende Januar die fünf Verbände hinter uns kriegen."
Außerdem dürfte dem Franzosen noch eine andere wichtige Voraussetzung für seine Bewerbung zum Stolperstein werden. Der ehemalige Spieler von Paris St. Germain, Newcastle United und den Tottenham Hotspur muss nachweisen, dass er mindestens in zwei der vergangenen fünf Jahre eine "aktive Rolle" im administrativen Bereich des Fußballs gespielt hat. Bisher war Ginola nur als Botschafter der gescheiterten englischen WM-Bewerbung 2018 in Erscheinung getreten. Mehr Aufsehen erregte er als Model, Werbetestimonial und Schauspieler. Bis zum 29. Januar hat der Franzose noch Zeit, die nötigen fünf Verbände hinter sich zu versammeln und die Voraussetzungen nachzuweisen. Das sind keine zwei Wochen mehr. Aber die umgerechnet 325.000 Euro sind dafür ein verdammt gutes Werbehonorar.