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FIFA-Ermittlungen
Schmiergeld vom Golf?

Ausgedehnte Ermittlungen der Staatsanwaltschaft im New Yorker Stadtteil Brooklyn gegen hochrangige FIFA-Funktionäre bringen nun auch Funktionäre in Asien in Schwierigkeiten. Offensichtlich als Mitverschwörer im Visier: Ein prominenter Strippenzieher aus Kuwait.

Von Jürgen Kalwa |
    Das Logo des Weltfußballverbandes FIFA im Hauptquartier in Zürich.
    Die jüngste Anklage der Staatsanwaltschaft in Brooklyn bringt einen sehr viel prominenteren Akteur auf dem internationalen sportlichen Parkett in Schwierigkeiten. (picture alliance / dpa / Steffen Schmidt)
    Das umfassende Geständnis, das der Geschäftsmann Richard Lai aus Guam am Donnerstag in New York abgelegt hat, zieht überraschende Kreise. Denn es rückt den Multi-Funktionär im internationalen Sport in den Mittelpunkt des Interesses, von dem der größte Teil der insgesamt eine Million Dollar an Bestechungsgeldern kam, die Lai kassiert hat.
    In einem am Freitag von der Staatsanwalt in Brooklyn veröffentlichten Dokument taucht der Financier zwar nur anonym als "Mitverschwörer Nummer 2” auf. Der Begriff umreißt jedoch eine stafrechtliche Mitverantwortung der fraglichen Person. Auch wenn der Name nicht genannt wird, lässt die Beschreibung als "hochrangigen Funktionär der FIFA, des kuwaitischen Fußballverbandes und des Olympischen Rats Asiens” kaum Zweifel an seiner Identität.
    Ermittlungen gehen weiter
    Dieses Profil legt nahe, dass es sich bei der Zielperson um Scheich Al-Ahmad Al-Sabah handeln könnte, den Neffen des kuwaitischen Emirs, der seit Jahren enormen Einfluss auf die Geschicke internationaler Sportverbände hat.
    Ob die Staatsanwaltschaft in Brooklyn als nächstes gegen ihn Anklage erhebt, ist offiziell nicht bekannt. Die Behörde erklärte in einer Stellungnahme nur: Die Ermittlungen gehen weiter.