Der Schweizer Strafrechtler Mark Pieth hatte als Vorsitzender des eigentlich unabhängigen Fifa-Governance-Komitees am 22. April 2014 einen Abschlussbericht veröffentlicht, nachdem er den umstrittenen Fußball-Weltverband zwei Jahre lang durchleuchtet hatte. In dem Bericht bezeichnete Pieth Sepp Blatter als Befürworter der eingeleiteten Reformen.
Nun zeigt sich, dass der Fifa-Chef intensiven Einfluss auf den Report genommen hat. Das geht aus vertraulichen Unterlagen hervor, die dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" vorliegen.
Blatter-Kritik ersatzlos gestrichen
Ende Februar, also knapp zwei Monate vor Veröffentlichung des Berichts, hatte Pieth dem Fifa-Chefjuristen Marco Villiger eine umfassende vorläufige Version seines Texts geschickt. In dieser Version war Blatter mehrmals in Zusammenhang mit dem Schmiergeldskandal rund um die ehemalige Rechteagentur ISL erwähnt worden. Mitte März ließ der Fifa-Chefjurist Villiger dem Schweizer Strafrechtler Pieth eine redigierte Fassung mit dutzenden Anmerkungen zukommen.
Der Fifa-Chefjurist strich dabei zwei längere Passagen ersatzlos. In einer ging es um Blatters Führungsverantwortung während der ISL-Affäre, in einer anderen um seine mögliche Mitwisserschaft in dem Skandal. In Pieths Abschlussbericht fehlen exakt diese Passagen. Pieth bestätigte gegenüber dem Spiegel den beschriebenen Ablauf. Dies sei ein "ganz normaler Vorgang". Er sei nicht "ferngesteuert" gewesen. Die Fifa antwortete in einer Stellungnahme: "Von einer unlauteren Einflussnahme kann keine Rede sein."
Der Fifa-Chefjurist strich dabei zwei längere Passagen ersatzlos. In einer ging es um Blatters Führungsverantwortung während der ISL-Affäre, in einer anderen um seine mögliche Mitwisserschaft in dem Skandal. In Pieths Abschlussbericht fehlen exakt diese Passagen. Pieth bestätigte gegenüber dem Spiegel den beschriebenen Ablauf. Dies sei ein "ganz normaler Vorgang". Er sei nicht "ferngesteuert" gewesen. Die Fifa antwortete in einer Stellungnahme: "Von einer unlauteren Einflussnahme kann keine Rede sein."