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FIFA-Gipfel
Fußball-WM 2026 findet in Nordamerika statt

Die Fußball-WM 2026 wird von drei Ländern ausgetragen: den USA, Kanada und Mexiko. Bei der Abstimmung auf dem FIFA-Kongress in Moskau setzte sich Nordamerika gegen Mitbewerber Marokko durch. Vordergründig sei es um die fehlende Infrastruktur in dem nordafrikanischen Land gegangen, sagte Dlf-Sportredakteur Tobias Oelmaier.

Tobias Oelmaier im Gespräch mit Silvia Engels |
    FIFA Präsident Gianni Infantino posiert mit den "United 2026" (Kanada, Mexiko, USA) Offiziellen: Carlos Cordeiro, Decio de Maria Serrano und Steve Reed
    FIFA-Präsident Gianni Infantino (r) posiert mit den "United 2026"-Offiziellen aus Kanada, Mexiko und den USA: Carlos Cordeiro, Decio de Maria Serrano und Steve Reed (AFP / Kirill Kudryavtsev)
    Ausschlaggebend für die Entscheidung für Nordamerika sei zumindest vordergründig gewesen, dass es in Marokko an Infrastruktur fehle, sagte Sportredakteur Tobias Oelmaier. Stadien für die 28 Teams, Hotels, Transport- und Verkehrswege - all dies hätte in dem nordafrikanischen Land durch Investitionen und viele Baumaßnahmen errichtet werden müssen. "Das traut man Marokko wohl nicht zu", sagte Oelmaier.
    Die amerikanischen Bewerber schnitten nur in Bezug auf die erwartete staatliche Unterstützung schlechter ab. FIFA-Präsident Gianni Infantino gilt als Befürworter der nordamerikanischen Bewerbung. Hauptgrund sollen die im Vergleich zu Marokko mehr als doppelt so hohen in Aussicht gestellten Einnahmen sein: Von 14 Milliarden US-Dollar ist die Rede. Marokko beschwerte sich mehrfach, dass die FIFA die amerikanische Bewerbung bevorteile.
    Neues Abstimmungsverfahren brachte nicht erwünschten Effekt
    Bei der Abstimmung kam ein neues Wahlsystem zum Tragen. Erstmals ermittelte der Kongress den WM-Gastgeber in offener Abstimmung aller Verbände. Früher votierten nur die wenigen Funktionäre des Exekutivkomitees geheim - dieses System galt als höchst korruptionsanfällig.
    Doch auch das neue Verfahren war nicht frei von Einflussnahmen: US-Präsident Donald Trump hatte vor der Abstimmung Ländern unverhohlen mit Konsequenzen gedroht, falls sie nicht die nordamerikanische Bewerbung unterstützen würden. "In dem Fall hat sich die FIFA selbst ins Knie geschossen", sagte Oelmaier.
    Carlos Cordeiro, Präsident des Fußballverbandes der USA, sprach von einem emotionalen Moment. "Danke für das Privileg, dass wir die WM austragen dürfen."