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FIFA-Präsidentschaft
Platini zieht seine Bewerbung zurück

UEFA-Chef Michel Platini will nicht für den Vorsitz des Weltfußballverbandes FIFA kandidieren. Im Moment kämpft er vor dem Internationalen Sportgerichtshof gegen die Sperre von acht Jahren, während denen er kein Amt im Fußball ausüben darf. FIFA-Präsident hätte er ohnehin nur werden können, wenn er dabei erfolgreich gewesen wäre.

    UEFA-Präsident Michel Platini
    UEFA-Präsident Michel Platini (Sergey Guneev/dpa)
    Am 26. Februar soll ein Nachfolger für den ebenfalls gesperrten FIFA-Präsidenten Joseph Blatter gewählt werden. Michel Platini hatte seine Kandidatur zwar angekündigt, aber noch nicht offiziell eingereicht. Zunächst hätte er vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS gegen seine Sperre vorgehen müssen; erst dann hätte er kandidieren können. Eine Nachmeldung wäre bis zum 26. Januar möglich.
    Jetzt erklärte Platini der amerikanischen Nachrichtenagentur AP und der französischen Sportzeitung "L'Équipe", dass er nicht antreten werde. "Das Timing ist nicht gut für mich", sagte er. "Mir fehlt einfach die Zeit, Wahlkampf zu betreiben, gegen andere Kandidaten anzutreten. Wie soll ich dann eine Wahl gewinnen?" sagte Platini der Zeitung.
    Die Ethikkommission der FIFA hatte Platini und Blatter gesperrt, weil beide gegen Ethikregeln verstoßen hatten. 2011 hatte Blatter eine Zahlung von zwei Millionen Schweizer Franken (1,8 Millionen Euro) an Platini bewilligt – für lange zurückliegende Beratertätigkeiten. Die Ermittler vermuten Schmiergeld für Blatters Sieg bei der Präsidentschaftswahl im Sommer 2011.
    Gegen seine Sperre will Platini weiter kämpfen. Dafür müsste er zunächst die FIFA-Berufungskommission anrufen und könnte dann vor den Internationalen Sportgerichtshof ziehen.
    (stfr/tj)