Robert Kempe bezieht sich in seiner Einschätzung zur FIFA-Präsidentschaftswahl - die er und seine Kollegen ausführlich auch in der WDR-Sendung "sport inside" darlegen - unter anderem auf Informationen von Scheich Ahmad Al-Fahad Al-Sabah aus Kuweit. Das FIFA-Exekutivmitglied sagte demnach am Rande des FIFA-Weltkongresses, dass der erste Wahlgang entscheidend gewesen sei: Wer aus diesem mit den meisten Stimmen hervorging, sollte gewinnen - so sei es Al-Sabah zufolge abgesprochen gewesen und zudem Tradition. "Soll heißen: Im ersten Wahlgang gab es eine halbwegs freie Wahl - danach nur noch Absprachen", erklärte Robert Kempe in der Sendung "Sport am Sonntag".
Katar zog offenbar Stimmen ab
Einige Delegierte sollen kurz vor der Wahl das Lager verlassen haben, das für den bahrainischen Kandidaten Scheich Salman Bin Ibrahim Al-Khalifa stimmen wollte - und zwar auf Betreiben des Fußballverbandes von Katar. Nach Abzug dieser Stimmen sei der erste Wahlgang knapp zugunsten von Gianni Infantino ausgegangen - und dessen Kür zum neuen FIFA-Chef nur noch Formsache gewesen.
Der katarische Fußballverband war laut Robert Kempe nie ein besonders großer Unterstützer der Kandidatur von Scheich Salman Bin Ibrahim Al-Khalifa - unter anderem deshalb, weil der Fußballfunktionär aus Bahrain eine Überprüfung der Vergabe der Fußballweltmeisterschaft 2022 nach Katar nicht ausgeschlossen habe. Im Gegensatz dazu hätten die katarischen Fußballfunktionäre offenbar keine Sorge, dass der bisherige UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino als neuer FIFA-Chef die WM im eigenen Land gefährden könnte, sagte Robert Kempe im Deutschlandfunk.
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