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FIFA-Präsidentschaftswahlkampf
Champagne fordert TV-Duelle vor der Wahl

Der bislang einzige Kandidat für die FIFA-Präsidentschaftswahlen 2015, der Franzose Jérôme Champagne, erfüllt nach eigener Aussage die Kriterien für die Wahl: Er habe seine fünf Verbände, die ihn nominieren, beisammen, sagte Champagne im Deutschlandfunk.

Jérôme Champagne im Gespräch mit Moritz Küpper | 29.03.2014
    Möchte 2015 FIFA-Präsident werden: Der Franzose Jerome Champagne im Sportgespräch.
    Der Franzose Jérôme Champagne möchte 2015 FIFA-Präsident werden. (Deutschlandradio / Moritz Küpper)
    Namen wollte er allerdings nicht nennen: "Das kann werde ich nicht sagen. Es sind noch zehn Monate bis zu dem Punkt, an dem diese fünf Verbände bekannt sein werden", so Champagne, "und in zehn Monaten kann viel passieren: Druck, solche Sachen." Der ehemalige DFB-Präsident Theo Zwanziger hatte unlängst angezweifelt, dass Champagnes Kandidatur mit den FIFA-Statuten konform gehe. Es wird damit wird gerechnet, dass neben Champagne UEFA-Präsident Michel Platini sowie Amtsinhaber Joseph S. Blatter bei der Wahl am 29. Mai 2015 in Zürich antreten.
    Neben inhaltlichen Aspekten geht es für Champagne in dem Wahlkampf vor allem auch um Stil: "Ich werde eine transparente Kampagne haben und ich werde – sollte ich gewählt werden – mein Gehalt offen legen", so der Franzose im Deutschlandfunk. Bisher ist nicht bekannt, wie viel der FIFA-Präsident verdient. "Außerdem habe ich vorgeschlagen, dass sich die Kandidaten in Debatten stellen sollten. Nicht nur vor den Verbandspräsidenten, die wählen werden, sondern auch im Fernsehen", so Champagne, "obwohl Fans und Fußball-Liebhaber nicht wählen werden, denke ich, dass die Entscheidung von 2015 jeden im Fußball betrifft."
    Nach Champagnes Programm, das er Ende Januar in London präsentierte, beabsichtigt er, die Macht der Kontinentalverbände zu reduzieren. Vor allem die Vormachtstellung der UEFA sowie das finanzielle Ungleichgewicht zwischen den Top-Vereinen und dem Rest in Europa und der Welt möchte er reduzieren. Im Deutschlandfunk präzisierte er dieses Vorhaben, in dem er beispielsweise dafür plädierte, einen Teil der TV-Auslandsvermarktungserlöse der großen europäischen Ligen in dem jeweiligen Land zu belassen: "Wenn eine Liga in einem anderen Land die Summe X Dollar erlöst, dann könnten fünf oder zehn Dollar für die Entwicklung vor Ort verwendet werden", so Champagne, "das wäre auch gut für das Image der Liga."
    Außerdem möchte er über die Struktur der Wettbewerbe wie beispielsweise in der Champions League diskutieren: "Das Gruppen-Format gibt großen Vereinen einen Vorteil", sagte Champagne, "darüber müssen wir nachdenken. Die reichen Klubs wollen immer weniger sportliches Risiko haben, um immer mehr finanzielle Sicherheit zu haben." Er könne verstehen, dass Investoren weniger Risiko wollen, "aber da müssen wir stark sein".