In einer Erklärung der UEFA hieß es, sie sehe dazu zum jetzigen Zeitpunkt keine Notwendigkeit. "Der UEFA-Präsident wird alle nötigen Schritte unternehmen, um seinen Namen reinzuwaschen." Später am Abend legte der europäische Verband dann aber nach: Platini werde die Amtsgeschäfte vorerst nicht führen; er habe auch nicht an der Sitzung des Exekutivkomitees teilgenommen und mehrere Dienstreisen abgesagt.
Die Ethikkommission der FIFA hatte Platini sowie FIFA-Präsident Joseph Blatter für 90 Tage gesperrt. So lange dürfen sie keiner Aktivitäten im Fußball ausüben. Die Gründe für die Suspendierung darf die Kommission nicht bekannt geben. Die Schweizer Bundesanwaltschaft hatte vor zwei Wochen ein Strafverfahren gegen Blatter eingeleitet. Platini wird unter anderem vorgeworfen, von Blatter unrechtmäßig Millionen-Zahlungen angenommen zu haben.
Blatter verzichtete auf einen Einspruch und kündigte an, Urlaub zu machen. Für Platini dürfte es auch darum gehen, seine Chancen zu einer Kandidatur als nächster FIFA-Chef zu erhalten. Noch kurz vor der Suspendierung hatte er mitgeteilt, die nötigen Unterstützerstimmen eingereicht zu haben. Auch der Deutsche Fußballbund gehörte zu seinen Befürwortern. Durch die Sperre sind Platinis Chancen jedoch deutlich schlechter geworden. DFB-Präsident Wolfgang Niersbach sagte: "Wir müssen die Situation neu überdenken." Platini müsse selbst entscheiden, ob er mit der Belastung die Kandidatur aufrecht erhalten könne.
(at/swe)