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FIFA-Skandal
US-Gericht verkündet erstes Korruptions-Urteil

Im Prozess um den so genannten FIFA-Skandal ist ein erstes Urteil gefallen. Hector Trujillo aus dem zentralamerikanischen Guatemala wurde von einem US-Gericht zu acht Monaten Haft verurteilt. Trujillo ist jedoch nur ein kleiner Fisch – es warten noch einige der einst wichtigsten Figuren des Weltfußballs.

Von Carsten Upadek |
    Guatemalan magistrate Hector Trujillo leaves the Federal Court of Brooklyn, New York, United States, 07 January 2016. Federal judge Robert Levy released Trujillo on a 4 million dollars bail that he must pay in the following hours in order to get his freedom back as stated by Trujillo s lawyer. The magistrate of the Constitutional Court of Guatemala was arrested by federal agents last 4th of December inside a cruise ship as he arrived in Puerto Canaveral, Florida. EFE/Eduardo Muñoz Alvarez Judge releases Guatemalan magistrate involved in FIFA corruption scandals on bail !ACHTUNG: NUR REDAKTIONELLE NUTZUNG! PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY SHM21 20160108-635878148542791674 Guatemalan Magistrate Hector Trujillo Leaves The Federal Court of Brooklyn New York United States 07 January 2016 Federal Judge Robert Levy released Trujillo ON a 4 Million Dollars Bail Thatcher he must Pay in The following Hours in Order to Get His Freedom Back As stated by Trujillo S lawyer The Magistrate of The Constitutional Court of Guatemala what Arrested by Federal Agents Load 4th of December Inside a Cruise Ship As he arrived in Puerto Canaveral Florida Efe Eduardo Muoz Alvarez Judge releases Guatemalan Magistrate involved in FIFA Corruption Scandals ON Bail Regard only Editorial Use PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY SHM21 20160108 635878148542791674
    Der Ex-Generalsekretär des Fußballverbandes von Guatemala, Hector Trujillo, wurde unter anderem zu acht Monaten Haft verurteilt. (Imago)
    Zweieinhalb Jahre nach der spektakulären Verhaftung von sieben hochrangigen FIFA-Mitgliedern im Mai 2015 in einem Luxushotel in Zürich hat das US-Bundesgericht in Brooklyn gegen den ersten Funktionär ein Urteil gesprochen. Der geständige Ex-Generalsekretär des Fußballverbandes von Guatemala, Hector Trujillo, wurde zu acht Monaten Haft und umgerechnet 350.000 Euro Geldstrafe verurteilt. Als kleiner Teil des Mammut-Prozesses hatte der 64-Jährige zugegeben, 200.000 US-Dollar Schmiergeld für Werbeverträge seiner Nationalmannschaft bekommen zu haben.
    Insgesamt hat die US-Justiz gegen 38 Personen Anklage erhoben, darunter die ehemaligen FIFA-Vize-Präsidenten Jack Warner, Jeffrey Webb und Juan Angel Napout. Es geht um Bestechung, Geldwäsche und die Bildung einer kriminellen Vereinigung. Bei den Beschuldigten handelt es sich vor allem um Spitzenfunktionäre der nord- und der südamerikanischen Fußballkonföderationen "CONCACAF" bzw. "CONMEBOL" sowie Manager von Sport-Vermarktungsfirmen.
    Schmiergeld für dem Verkauf von TV-Rechten
    Das Geld soll für Übertragungs- und Werberechte von großen Wettbewerben, wie WM-Qualifikationsturnieren, geflossen sein. Laut Anklageschrift waren das allein für die Copa America 2016 - vergleichbar mit der Europameisterschaft – 110 Millionen US-Dollar Schmiergeld an die FIFA-Funktionäre.
    Die Mehrheit der Angeklagten hat sich schuldig bekannt. Ihre Urteile sollen in den nächsten Monaten fallen. Drei ranghohe Funktionäre plädieren weiterhin auf unschuldig. Das sind der Paraguayer Juan Ángel Napout, der Brasilianer José Maria Marin und der Peruaner Manuel Burga. Ihr Prozess beginnt am 6. November und dürfte etwa sechs Wochen dauern.
    Härtere Strafen drohen
    Als Fingerzeig an sie gilt jetzt das Urteil gegen den geständigen Trujillo. Napout, Marin und Burga hatten im Fußball-Weltverband viel prominentere Rollen, kassierten mutmaßlich Millionen an Schmiergeldern und dürften bei Schuldsprüchen weit härtere Strafen erwarten.
    Die US-Ermittlungen lösten den Absturz des früheren FIFA-Präsidenten Sepp Blatter und von dessen Thronfolger Michel Platini aus. Blatter war wenige Tage nach den ersten Festnahmen 2015 zurückgetreten. Die FIFA-Ethikkommission sperrte ihn später unter anderem wegen der Zahlung von zwei Millionen Schweizer Franken an den damaligen UEFA-Boss Michel Platini.