Das langjährige amerikanische FIFA-Vorstandsmitglied Chuck Blazer, das den CONCACAF-Verband finanziell ausgesaugt hat, habe feudal im Trump Tower residiert, erläuterte Thomas Kistner.
Blazer wurde später Kronzeuge des FBI, auf seinen Aussagen beruhte eine Reihe von Haftbefehlen gegen FIFA-Funktionäre.
Alimsan Tochtachunow, von Freunden und Strafermittlern "Taiwanchik" genannt, sei jedoch noch auf freiem Fuß. Er sei in Fußball und FIFA zu Gange von Moskau aus.
Erst in Haft, dann in Russland zum Funktionär aufgestiegen
Sein Fall, so Kistner, sei die "größte Lachnummer". Taiwanchik habe den Winterspielen 2002 die Olympiagateaffäre beschert, als die Eispaarlaufentscheidung in Salt Lake City zu Gunsten des russischen Paars manipuliert wurde. Taiwanchik kam anschließend in Italien für ein Jahr in Haft, wurde aber von Berlusconi zurückgeschickt nach Moskau und sei dort zu einem der wichtigsten Fußballfunktionäre aufgestiegen.
Das FBI habe bei seinen Ermittlungen Taiwantschik im Visier gehabt. 2013 sei der Sicherheitsbehörde dann ein gewaltiger Schlag gegen ein Glücksspielkartell in den USA gelungen, als dessen Kopf Taiwantchik benannt worden sei. Sein krimineller Ring habe im Trump Tower residiert, eine Etage unter dem Eigentümer Donald Trump.
Trump bedeutet für Ermittlungen zur WM-Vergabe einen Bruch
Es gebe zwar keine konkreten Hinweise auf das Mitwissen des künftigen US-Präsidenten, er habe aber mit beiden freundschaftliche Verbindungen gepflegt, sagte Kistner.
Was die Ermittlungen zur WM-Vergabe nach Russland betrifft, die vor allem durch die noch amtierende US-Justizministerin Loretta Lynch vorangetrieben wurden, sei nun ein Bruch zu erwarten. Forcierte Ermittlungen dahingehend werde es wohl jetzt nicht mehr geben. Ob das für andere Bereiche der FIFA-Ermittlungen gilt, müsse noch abzuwarten sein, so Kistner. Dies könnte davon abhängen, ob die FIFA bei der Vergabe in zwei Jahren gewillt sei, die WM 2026 an die USA zu vergeben, so die Einschätzung des Experten.
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