Der FIFA-Untersuchungsbericht zu den umstrittenen WM-Vergaben 2018 nach Russland und 2022 nach Katar könnte den ramponierten Ruf der des Fußballweltverbandes wohl weiter beschädigen, das sagte Thomas Kistner von der "Süddeutschen Zeitung" im Deutschlandfunk. Denn für die Offenlegung des Berichts von FIFA-Chefermittler Michael Garcia plädieren nur solche Funktionäre, die bei der WM-Vergabe im Dezember 2010 noch gar nicht im FIFA-Vorstand gewesen seinen. "Die haben also selbst gar nichts zu befürchten", sagt der Sportpolitik-Experte.
Es gebe vor allem zwei Probleme mit dem Garcia-Bericht, sagte Kistner. "Zum einen wird der Report auf jeden Fall ein übles Bild von der Sumpflandschaft zeigen, die den Weltverband umgibt." Außerdem könnte der Bericht staatliche Ermittler, wie das FBI, auf den Plan rufen, fügte der SZ-Journalist hinzu. "Das sind die Gefahrenpunkte, denen man offenbar aus dem Weg gehen will."
Eine Neuvergabe der WM-Vergabe nach Katar 2022 könne durch den Untersuchungsbericht aber nicht erwartet werden. "Das war auch nie der Ansatz der Selbstuntersuchung gewesen."
Das vollständige Gespräch können Sie bis mindestens 28. März 2015 als Audio-on-demand abrufen.