Die Unterstützung der Fans hat nicht viel gebracht: Die Sbornaja, die Nationalmannschaft Russlands, hat sich beim letzten Testspiel gegen die Türkei vor gut einer Woche nur mühsam ein 1:1 erspielt.
Vor dem Tor der Türken wurden die Russen nur sehr selten wirklich gefährlich. Dieser Zuschauer spricht aus, was viele nach dem Schlusspfiff wohl gedacht haben:
"Schrecklich! Die Mannschaft ist nicht gut vorbereitet. Was ich gesehen habe, ist, dass die Spielidee fehlt und der Wille zu kämpfen. So wie auch schon bei früheren Spielen. Aber was die WM an sich betrifft, wird das in diesem Jahr eine gute WM."
"Schrecklich! Die Mannschaft ist nicht gut vorbereitet. Was ich gesehen habe, ist, dass die Spielidee fehlt und der Wille zu kämpfen. So wie auch schon bei früheren Spielen. Aber was die WM an sich betrifft, wird das in diesem Jahr eine gute WM."
Schwache Mannschaft ohne Spielidee
Mit diesem Gedanken erhalten sich viele Fans einstweilen ihre Laune: Große Erwartungen hegen sie nicht an die Truppe von Trainer Stanislaw Tschertschessow, aber wenigstens freuen sie sich über das Fußballfestival im eigenen Land.
Der Sportjournalist Alexej Durnowo vom Sender Echo Moskwy: "Das ist eine ziemlich schwache Mannschaft, die unglücklicherweise auch noch einen ziemlich schwachen Trainer bekommen hat, der selbst nicht weiß, was er will und nicht weiß, was er tun wird. Er hatte einen bestimmten Plan, den er sich im vergangenen Sommer zurechtgelegt hat. Er basierte auf einem Spielaufbau mit drei zentralen Verteidigern. Zwei dieser drei haben sich im Frühjahr verletzt und verpassen nun die WM. Sie sind nicht zu ersetzen, der Spielaufbau funktioniert nicht mehr."
Heimvorteil und schwacher Auftaktgegner
Ein neues Konzept sei kaum getestet worden. Doch immer noch möglich sei, dass das Turnier in der Heimat und die Unterstützung der Fans ungeahnte Stärke verliehen. Dabei helfe womöglich auch, dass der erste Gegner, Saudi-Arabien, besiegbar sei. Manko aber ist, dass der russische Nationalmannschaftsfußball in den vergangenen Jahren etliche Trainerwechsel erlebt hat.
"Irgendwo auf hohen Ebenen des russischen Fußballverbands wurde entschieden, dass das Experiment mit ausländischen Trainern erschöpft und gescheitert war." Und dann sei kaum ein anderer Inländer übrig geblieben.
Achtelfinale schon ein Wunder
Trainer Tschertschessow, meint Beobachter Durnowo, könne im Sturm immerhin auf Fjodor Smolow und im Tor auf Igor Akinfejew bauen. Beide sind, wie fast alle russischen Spieler, bei Klubs der heimatlichen Liga beschäftigt. Sie müssen sich nun in der Gruppe mit Saudi-Arabien, Ägypten und Uruguay durchsetzen. Mindestens gegen die Südamerikaner wird ein Sieg allgemein als schwierig eingeschätzt.
"Wenn es gut läuft, kommen sie ins Achtelfinale, das ist dann aber das Ende der Fahnenstange für die Sbornaja - und schon das wäre aus der Welt der Wunder, wenn es klappt."