Sie stehen dann vermummt auf der Bühne und spielen Szenen des Alltags nach. Die Künstler selbst sehen Mummenschanz als ganz eigenständige Kunstform an. Kritiker beschreiben das, was auf der Bühne passiert als Pantomime, Figuren-Theater, Tanz oder Performance-Show. 1972 haben Bernie Schürch, Andres Bossard und Floriana Frassetto Mummenschanz gegründet. Sie spielten drei Jahre lang am Broadway und feiern seit zwei Jahren ihr 40. Bühnenjubiläum mit ihrer Jubiläumsshow.
Wie "Mummenschanz" funktioniert, versucht Gründerin und Künstlerin Floriana Frassetto auf Maskenworkshops zu vermitteln.
"Jetzt wir würden mit diesen Kanistern eine Maske machen. Das einfachste ist, das hinten wegzuschneiden."
Floriana Frassetto hält einen Plastik-Kanister hoch. Vielleicht war da mal Weichspüler drin. Jetzt soll daraus eine Maske werden.
"Ihr könntet die Augen auch machen mit diesem Material. Oder mit das. Wir haben Klebeband, um das dunkel zu machen."
Oder auch runden Schaumstoff, alte CDs, Verschlusskappen. Kurz gesagt: Müll.
"Haben Sie irgendeine Beispielmaske?"
"Die Augen bei einer Maske ist sehr wichtig. Das muss sehr sichtbar sein. Vielleicht ein Bart."
Für den Ausdruck, klar. Der kann sich dann nicht mehr verändern - einmal traurig immer traurig. Floriana Frassetto will auf ihrem Masken-Workshop die Idee von Mummenschanz weitergeben - Vermummte Künstler, die alltägliche Gegenstände lebendig werden lassen.
"Wir waren kein Pantomime wir waren kein Tanz. Wir haben ein bisschen von allen diesen technischen Sachen."
Deshalb reagierte das Publikum in den 70er Jahren skeptisch, als die Gruppe die ersten Male auftrat. 40 Jahre später ist die Künstlergruppe Mummenschanz weltweit erfolgreich. Floriana Fressetto steht mit 72 Jahren immer noch als Dreieck, Röhre oder Sack auf der Bühne. Das Erfolgsrezept?
"Wir machen keine direkte Kritik, ist immer eine Ironisierung. Von Kommunikation und Missverstädniss im Mensch. Durch die kleine Geschichte, wir erzählen immer über Liebe, über Angst, über Hass über viele Problematik von jedes Tag und Kommunikation in jedem Land."
Es ist eine Sprache ohne Worte. Die Show: Stumm und reduziert. Die Alltagsszenen bleiben immer allgemein, sind niemals politisch oder generationsbezogen. Mummenschanz will zeitlos sein. Nur das Publikum hat sich in den 40 Jahre verändert. Philipp Egli:
"Früher konnte man eine Nummer noch doppelt so lang spielen. Heute sagt man, huh, das wirkt aber lang. Was machst Du jetzt mit der Nase? Aber wie? Oder man macht so ne Nase"
Die Teilnehmer des Maskenworkshops sollen das Material künstlerisch nutzen und dann lebendig werden lassen.
"Wir machen jetzt eine Improvisation. Eine nach die andere. Das Thema ist. Ich suche jemand. Ich warte für jemand."
Mummenschanz für Anfänger. Die erste Teilnehmerin steht auf der Bühne und versucht, das der Waschmittelkanister irgendwie poetisch wird. Die Mimik bleibt starr. Aber der Kopf bewegt sich, die Maske schaut von links nach rechts und blickt enttäuscht zum Boden, die Schultern fallen schlaff nach vorn.
"You can exaguarate more. Von Hoffnung bis traurig. Größere Bewegung"
Schnell wird deutlich, dass die Maske gar nicht starr ist. Wenn der Körper spricht, ist die Mimik nicht so wichtig.
"Du hast immer das Gefühl, Du bist versteckt mit einer Maske aber überhaupt. C’est le contraire. Wir sehen vielmehr von Deiner Persönlichkeit durch die Maske als ohne. Die kleinen Bewegungen von Deinem Körper. Spricht viel mehr als wenn ich ohne Maske in Deine Auge. Die sagen, ach es geht mir so gut. Und das geht mir überhaupt nicht gut."
Das Mummenschanz-Prinzip. Alltägliches poetisch betrachtet. Ob nun die Röhre von der Baustelle oder scheue Annäherungsversuche zweier Menschen. Körpersprache, die viel mehr verrät, als ein aufgesetztes Lächeln oder ein verstellter Blick
Veranstaltungshinweis:
Mummenschanz gastiert zum Auftakt des 26. Kölner Sommerfestivals vom 12. bis 14. Juli 2013 in der Kölner Philharmonie.
12.07. um 20 Uhr
13.07. um 15 Uhr und 20 Uhr
14.07 um 15 Uhr
http://www.mummenschanz.com/de/
Wie "Mummenschanz" funktioniert, versucht Gründerin und Künstlerin Floriana Frassetto auf Maskenworkshops zu vermitteln.
"Jetzt wir würden mit diesen Kanistern eine Maske machen. Das einfachste ist, das hinten wegzuschneiden."
Floriana Frassetto hält einen Plastik-Kanister hoch. Vielleicht war da mal Weichspüler drin. Jetzt soll daraus eine Maske werden.
"Ihr könntet die Augen auch machen mit diesem Material. Oder mit das. Wir haben Klebeband, um das dunkel zu machen."
Oder auch runden Schaumstoff, alte CDs, Verschlusskappen. Kurz gesagt: Müll.
"Haben Sie irgendeine Beispielmaske?"
"Die Augen bei einer Maske ist sehr wichtig. Das muss sehr sichtbar sein. Vielleicht ein Bart."
Für den Ausdruck, klar. Der kann sich dann nicht mehr verändern - einmal traurig immer traurig. Floriana Frassetto will auf ihrem Masken-Workshop die Idee von Mummenschanz weitergeben - Vermummte Künstler, die alltägliche Gegenstände lebendig werden lassen.
"Wir waren kein Pantomime wir waren kein Tanz. Wir haben ein bisschen von allen diesen technischen Sachen."
Deshalb reagierte das Publikum in den 70er Jahren skeptisch, als die Gruppe die ersten Male auftrat. 40 Jahre später ist die Künstlergruppe Mummenschanz weltweit erfolgreich. Floriana Fressetto steht mit 72 Jahren immer noch als Dreieck, Röhre oder Sack auf der Bühne. Das Erfolgsrezept?
"Wir machen keine direkte Kritik, ist immer eine Ironisierung. Von Kommunikation und Missverstädniss im Mensch. Durch die kleine Geschichte, wir erzählen immer über Liebe, über Angst, über Hass über viele Problematik von jedes Tag und Kommunikation in jedem Land."
Es ist eine Sprache ohne Worte. Die Show: Stumm und reduziert. Die Alltagsszenen bleiben immer allgemein, sind niemals politisch oder generationsbezogen. Mummenschanz will zeitlos sein. Nur das Publikum hat sich in den 40 Jahre verändert. Philipp Egli:
"Früher konnte man eine Nummer noch doppelt so lang spielen. Heute sagt man, huh, das wirkt aber lang. Was machst Du jetzt mit der Nase? Aber wie? Oder man macht so ne Nase"
Die Teilnehmer des Maskenworkshops sollen das Material künstlerisch nutzen und dann lebendig werden lassen.
"Wir machen jetzt eine Improvisation. Eine nach die andere. Das Thema ist. Ich suche jemand. Ich warte für jemand."
Mummenschanz für Anfänger. Die erste Teilnehmerin steht auf der Bühne und versucht, das der Waschmittelkanister irgendwie poetisch wird. Die Mimik bleibt starr. Aber der Kopf bewegt sich, die Maske schaut von links nach rechts und blickt enttäuscht zum Boden, die Schultern fallen schlaff nach vorn.
"You can exaguarate more. Von Hoffnung bis traurig. Größere Bewegung"
Schnell wird deutlich, dass die Maske gar nicht starr ist. Wenn der Körper spricht, ist die Mimik nicht so wichtig.
"Du hast immer das Gefühl, Du bist versteckt mit einer Maske aber überhaupt. C’est le contraire. Wir sehen vielmehr von Deiner Persönlichkeit durch die Maske als ohne. Die kleinen Bewegungen von Deinem Körper. Spricht viel mehr als wenn ich ohne Maske in Deine Auge. Die sagen, ach es geht mir so gut. Und das geht mir überhaupt nicht gut."
Das Mummenschanz-Prinzip. Alltägliches poetisch betrachtet. Ob nun die Röhre von der Baustelle oder scheue Annäherungsversuche zweier Menschen. Körpersprache, die viel mehr verrät, als ein aufgesetztes Lächeln oder ein verstellter Blick
Veranstaltungshinweis:
Mummenschanz gastiert zum Auftakt des 26. Kölner Sommerfestivals vom 12. bis 14. Juli 2013 in der Kölner Philharmonie.
12.07. um 20 Uhr
13.07. um 15 Uhr und 20 Uhr
14.07 um 15 Uhr
http://www.mummenschanz.com/de/