Die Stimmung war gedämpft bei der Vorpremiere von "Blood Diamonds" am Dienstagabend in einem Brüsseler Kino. Schon beim Auftakt der Filmmusik war klar: Das würde kein lustiger Abend werden. Die Zuschauer wurden in den Bürgerkrieg von Sierra Leone Ende der 90er Jahre und in die Welt der Diamantenschmuggler versetzt.
Die Europäische Kommissarin für auswärtige Angelegenheiten, Benita Ferrero-Waldner, ermahnte das Publikum dann auch, beim Diamantenkauf ganz besonders aufmerksam zu sein:
"Wir arbeiten daran, dass die Blutdiamanten nicht auf den legalen Markt kommen. Aber wir werden es sicherlich nicht schaffen, Schmuggel ganz auszuschließen. Mit den heutigen Kontrollverfahren haben wir eine größere Chance, dass die Diamanten, die wir kaufen, nichts mit Krieg und Gewalt zu tun haben. Aber jeder von uns muss beim Kauf auf die Herkunft der Steine achten."
Schöne, glitzernde Ketten und Ringe, das ist die eine Seite des Diamantenhandels. Menschenunwürdige Arbeitsbedingungen in den Mienen und die Finanzierung von grausamen Bürgerkriegen die andere.
Aber diese dunkle Seite gehöre der Vergangenheit an. Das behauptet zumindest Freddy Hanard. Er ist der Präsident des Hohen Rats der Diamanten, dem Händlerverband in Antwerpen:
"Der Film erzählt Vergangenes. Das muss man wirklich dick unterstreichen. Das Problem der Blutdiamanten gab es Ende der 90er Jahre und es war auf Afrika beschränkt. Damals waren vier Prozent der weltweit verkauften Diamanten Konfliktdiamanten. Heute sind es weniger als ein Prozent. Das heißt, das System funktioniert."
Das System heißt Kimberley und ist ein Kontrollverfahren, das von Regierungen, Diamantenindustrie und Nicht-Regierungsorganisationen entwickelt worden ist. Sie kontrollieren gemeinsam den Handel mit den teuren Steinen. Auf den legalen Markt kommen demnach nur die Steine, die mit einem Zertifikat ausgestattet sind, das ihre einwandfreie Herkunft bezeugt. Freddy Hanard:
"Jedes Diamantenpaket, das nach Antwerpen kommt, wird kontrolliert. Und zwar nicht nur nach der Herkunft, sondern auch, ob der Preis angemessen ist. Beides ist unglaublich wichtig. Jeder Diamant, der Antwerpen wieder verlässt, wird noch einmal kontrolliert. Das ist einzigartig in der Welt. Transparenz ist eine absolute Notwendigkeit. Das haben die Diamantenhändler heute verstanden. Und ein Diamant aus Antwerpen ist ein Diamant, der sauber ist. Darauf kann man stolz sein. Es ist ein ethisch korrekter Diamant."
Nach offiziellen Angaben ist der Anteil an Blutdiamanten heute tatsächlich verschwindend gering. Die meisten afrikanischen Länder haben die Bürgerkriege überwunden. Diamanten sind zu Waren geworden wie andere Rohstoffe auch. Nur in der Elfenbeinküste wird der Krieg nach wie vor auch mit diesen Steinen finanziert.
Und trotzdem: Zahlreiche Nicht-Regierungsorganisationen trauen nicht vorbehaltlos den rosafarbenen Ausführungen der Diamantenhändler. Herrlinde Gerrits von Fatal Transactions:
"Wir haben zwei Probleme: Erstens sagt das Zertifikat wenig darüber aus, ob die Diamanten tatsächlich von dort kommen, wo sie auch deklariert wurden. Zweitens bezweifle ich, dass hier alle Händler sauber bleiben, wenn jemand mit einem Rucksack voller kongolesischer Diamanten ankommt und einen guten Preis macht. Nicht jeder wird dann sagen: Nein, die kaufen wir nicht, weil da kein Zertifikat dabei ist. "
Die Händler in Antwerpen streiten das vehement ab. Ihre Steine seien sauber und nur sehr selten gelingt es den Nicht-Regierungsorganisationen das Gegenteil zu beweisen.
Größtenteils bleibt in der Öffentlichkeit das Bild vom funkelnden Traum intakt. Und damit der Film "Blood Diamonds" daran nichts ändert, haben die Diamantenhändler schon Ende vergangenen Jahres eine breite Info-Kampagne gestartet. Und der Antwerpener Verband hat kurzerhand den Hauptdarsteller Leonardo DiCaprio eingeladen - die Antwort blieb bisher noch aus.
Die Imagekampagne hat bereits Erfolg: Die Käufer lassen sich offensichtlich von dem Hollywood-Streifen nicht beeindrucken. Beim Weihnachtsgeschäft in Amerika, wo der Film schon früher anlief, mussten die Händler keine Einbusen hinnehmen. Und bei der Verleihung des Filmpreises "Golden Globes" trugen die Stars und Sternchen ebenfalls Diamantenschmuck im Wert von mehreren hunderttausend Euro.
Die Europäische Kommissarin für auswärtige Angelegenheiten, Benita Ferrero-Waldner, ermahnte das Publikum dann auch, beim Diamantenkauf ganz besonders aufmerksam zu sein:
"Wir arbeiten daran, dass die Blutdiamanten nicht auf den legalen Markt kommen. Aber wir werden es sicherlich nicht schaffen, Schmuggel ganz auszuschließen. Mit den heutigen Kontrollverfahren haben wir eine größere Chance, dass die Diamanten, die wir kaufen, nichts mit Krieg und Gewalt zu tun haben. Aber jeder von uns muss beim Kauf auf die Herkunft der Steine achten."
Schöne, glitzernde Ketten und Ringe, das ist die eine Seite des Diamantenhandels. Menschenunwürdige Arbeitsbedingungen in den Mienen und die Finanzierung von grausamen Bürgerkriegen die andere.
Aber diese dunkle Seite gehöre der Vergangenheit an. Das behauptet zumindest Freddy Hanard. Er ist der Präsident des Hohen Rats der Diamanten, dem Händlerverband in Antwerpen:
"Der Film erzählt Vergangenes. Das muss man wirklich dick unterstreichen. Das Problem der Blutdiamanten gab es Ende der 90er Jahre und es war auf Afrika beschränkt. Damals waren vier Prozent der weltweit verkauften Diamanten Konfliktdiamanten. Heute sind es weniger als ein Prozent. Das heißt, das System funktioniert."
Das System heißt Kimberley und ist ein Kontrollverfahren, das von Regierungen, Diamantenindustrie und Nicht-Regierungsorganisationen entwickelt worden ist. Sie kontrollieren gemeinsam den Handel mit den teuren Steinen. Auf den legalen Markt kommen demnach nur die Steine, die mit einem Zertifikat ausgestattet sind, das ihre einwandfreie Herkunft bezeugt. Freddy Hanard:
"Jedes Diamantenpaket, das nach Antwerpen kommt, wird kontrolliert. Und zwar nicht nur nach der Herkunft, sondern auch, ob der Preis angemessen ist. Beides ist unglaublich wichtig. Jeder Diamant, der Antwerpen wieder verlässt, wird noch einmal kontrolliert. Das ist einzigartig in der Welt. Transparenz ist eine absolute Notwendigkeit. Das haben die Diamantenhändler heute verstanden. Und ein Diamant aus Antwerpen ist ein Diamant, der sauber ist. Darauf kann man stolz sein. Es ist ein ethisch korrekter Diamant."
Nach offiziellen Angaben ist der Anteil an Blutdiamanten heute tatsächlich verschwindend gering. Die meisten afrikanischen Länder haben die Bürgerkriege überwunden. Diamanten sind zu Waren geworden wie andere Rohstoffe auch. Nur in der Elfenbeinküste wird der Krieg nach wie vor auch mit diesen Steinen finanziert.
Und trotzdem: Zahlreiche Nicht-Regierungsorganisationen trauen nicht vorbehaltlos den rosafarbenen Ausführungen der Diamantenhändler. Herrlinde Gerrits von Fatal Transactions:
"Wir haben zwei Probleme: Erstens sagt das Zertifikat wenig darüber aus, ob die Diamanten tatsächlich von dort kommen, wo sie auch deklariert wurden. Zweitens bezweifle ich, dass hier alle Händler sauber bleiben, wenn jemand mit einem Rucksack voller kongolesischer Diamanten ankommt und einen guten Preis macht. Nicht jeder wird dann sagen: Nein, die kaufen wir nicht, weil da kein Zertifikat dabei ist. "
Die Händler in Antwerpen streiten das vehement ab. Ihre Steine seien sauber und nur sehr selten gelingt es den Nicht-Regierungsorganisationen das Gegenteil zu beweisen.
Größtenteils bleibt in der Öffentlichkeit das Bild vom funkelnden Traum intakt. Und damit der Film "Blood Diamonds" daran nichts ändert, haben die Diamantenhändler schon Ende vergangenen Jahres eine breite Info-Kampagne gestartet. Und der Antwerpener Verband hat kurzerhand den Hauptdarsteller Leonardo DiCaprio eingeladen - die Antwort blieb bisher noch aus.
Die Imagekampagne hat bereits Erfolg: Die Käufer lassen sich offensichtlich von dem Hollywood-Streifen nicht beeindrucken. Beim Weihnachtsgeschäft in Amerika, wo der Film schon früher anlief, mussten die Händler keine Einbusen hinnehmen. Und bei der Verleihung des Filmpreises "Golden Globes" trugen die Stars und Sternchen ebenfalls Diamantenschmuck im Wert von mehreren hunderttausend Euro.