2010 schrieb Kathryn Bigelow Geschichte. Ihr Film "Tödliches Kommando – The Hurt Locker" wurde damals mit sechs Oscars ausgezeichnet. Historisch war dabei aber nur die Auszeichnung für die "Beste Regie". Es war die erste dieser Art für eine Frau in einer Domäne, die in Hollywood vor allem von Männern besetzt ist.
Viel hat sich seitdem nicht geändert. Noch immer haben es Regisseurinnen nicht leicht. Das belegt eine Studie, über die die Fachzeitschrift "The Hollywood Reporter" berichtet. Insbesondere Filme von Regisseurinnen mit einem kleinen Budget hätten dabei mit einem entscheidenden Nachteil zu kämpfen: Sie kommen viel seltener in die Kinos als Filme, die von Männern inszeniert werden. So laufe ein Low-Budget-Film eines männliches Regisseurs in dreimal so vielen Kinosälen wie der einer Regisseurin.
Dabei sind Kinostreifen mit weiblicher Hand laut der Studie wesentlich rentabler. So untersuchten die Macher zwischen 2010 und 2015 1591 Filme und kamen zu dem Ergebnis, dass sich diese eher amortisierten als jene der männlichen Kollegen. Hatten die Regisseurinnen ein Budget von mehr als 25 Millionen Dollar, hätten sich ihre Investitionen beinahe vervierfacht. Aber der Weg dahin ist für Frauen sehr viel steiniger als für Männer.
Weniger Vertrauen in "Frauenfilme"
So würden die meisten Regisseurinnen im Durchschnitt 25 Prozent weniger Budget bekommen, als ihre männlichen Kollegen. Stephen Paternot, Chef einer Internetplattform für Filmfinanzierung macht die noch immer bestehende Vertrauenskluft dafür verantwortlich. Dasselbe gilt auch im Kultur- und Medienbereich. Die Führungsebenen sind vor allem von Männern besetzt, Frauen verdienen weniger.
Dass Kathryn Bigelow so viel Erfolg hat - 2013 war ihr Film "Zero Dark Thirty" für einen Oscar nominiert - führen viele darauf zurück, dass sich ihre Werke vor allem mit "Männerthemen" beschäftigen. Als sie 2010 darauf angesprochen wurde, antwortete sie nur: "Ich sehe mich als jemanden, der Filme macht, und freue mich auf den Tag, wenn Mann oder Frau keine Rolle mehr spielt."