Archiv

Film "Reise nach Jerusalem"
Die Absurdität des Abstiegs

Eine kluge, gut ausgebildete Frau wird arbeitslos und kämpft gegen den sozialen Abstieg. Diese Geschichte beschreibt Drehbuchautorin und Regisseurin Lucia Chiarla in ihrem Film "Reise nach Jerusalem". "Man erzählt gerne über Erfolg", sagte sie im Dlf, über Misserfolg spreche man lieber nicht.

Lucia Chiarla im Corsogespräch mit Sören Brinkmann |
    Leider liegt für dieses Bild keine Bildbeschreibung vor
    Eva Löbau in Lucia Chiarlas Film "Reise nach Jerusalem" (Filmperlen)
    Kritik an unserer heutigen Arbeitswelt steht im Mittelpunkt von Lucia Chiarlas Film "Reise nach Jerusalem". Im Corsogespräch im Deutschlandfunk sagte Chiarla: "Das System funktioniert, indem man nicht auf der Straße landet, auf der anderen Seite ist es sehr demütigend, wenn man etwas machen muss, das unnötig ist." In diesem Zusammenhang erinnerte sie insbesondere an Maßnahmen des Jobcenters für Arbeitslose.
    Kampf gegen den weiteren sozialen Abstieg
    Alice, die von Eva Löbau gespielt wird, ist 39 Jahre, Single und arbeitslos. Ähnlich wie beim Spiel "Reise nach Jerusalem" bleibt für sie im Berufsleben kein Stuhl übrig. Alices Alltag ist daher geprägt vom Kampf gegen den weiteren sozialen Abstieg.
    Wir haben noch länger mit Lucia Chiarla gesprochen - hören Sie hier die Langfassung des Corsogespärchs
    Mit ihrem Spielfilmdebut wirft Regisseurin Lucia Chiarla allerdings nicht nur einen sozialkritischen, sondern zugleich auch humorvollen Blick auf die Gesellschaft. "Ich wollte, dass man mit Alice lachen kann über die Absurdität, die sie erlebt in der Geschichte."
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.