Für seine Studie "Die Umschulung" über die innere deutsche Einheit erhielt er 1995 den Adolf-Grimme-Preis. An mehreren Spielfilmen des Regisseurs Christian Petzold war er als Drehbuchautor beteiligt, unter anderem an "Die innere Sicherheit" und an dem preisgekrönten DDR-Drama "Barbara".
Sohn eines indischen Arztes
1944 als Sohn eines ausgewanderten indischen Arztes im damaligen Sudetenland geboren, hatte Farocki in den 60er-Jahren als politischer Filmemacher begonnen. Wichtige Arbeiten waren etwa die Dokumentationen "Zwischen den Kriegen" (1978), "Bilder der Welt und die Inschrift des Krieges" (1989) sowie "Leben - BRD" (1991).
Von 1973 bis 1984 arbeitete er zudem als Redakteur der Zeitschrift "Filmkritik", die er stark prägte. Seit den 1990er-Jahren war er mit seinen Installationen und Videofilmen zunehmend auch in der Kunstszene vertreten. Farocki lebte seit 1962 in Berlin. Er hat zwei Töchter und war in zweiter Ehe verheiratet.
Eine Harun-Farocki-Schau "Ernste Spiele" ist noch bis zum 10. August 2014 im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart in Berlin zu sehen.
(tzi/tön)