Künstler sind zum Teil sehr scheue, introvertierte, zurückgezogene oder verschlossene Wesen. Der Filmemacherin Corinna Belz ist es gelungen, Schriftsteller wie Peter Handke oder Künstler wie Gerhard Richter mit der Kamera aufzuschließen. Für dieses Kunststück brauche es ein "ideales Distanzverhältnis", sagt sie, man müsse die richtige Balance zwischen Nähe und Distanz finden. Denn die Voraussetzung für Vertrauen sei, dass man die Grenzen des anderen kenne und akzeptiere. Nur so werde dokumentarisches Beobachten möglich.
In ihren Porträts und Dokumentationen kam Corinna Belz den Künstlern sehr nahe, filmte sie auch in intimen Situationen: So besuchte sie Peter Handke in seinem Haus bei Paris und begleitete Gerhard Richter beim Malen. Der Künstler habe sich dabei nicht immer wohl gefühlt, erzählte Belz im Dlf. Sie hätten dann aber darüber gesprochen, was die Anwesenheit der Kamera bei ihm auslöse und sie glaube, dass trotz der unnatürlichen Situation eine "aussagekräftige und authentische Darstellung" seiner Arbeitsweise gelungen sei.
Der nächste Film von Corinna Belz kommt im Herbst in die Kinos, es ist eine Dokumentation über die Uffizien in Florenz. Der Film zeige unter anderem, wie sich die Besucher des weltberühmten Museums von den Bildern einnehmen lassen - und dass es "etwas ganz anderes ist, vor einem Bild zu stehen, als es in einem Film zu sehen".
Corinna Belz ist Dokumentarfilmerin. Sie drehte einen Film über die USA nach den Anschlägen vom 11. September und porträtierte berühmte Künstlerpersönlichkeiten wie Peter Handke und Gerhard Richter. Für ihren Film "Gerhard Richter Painting" erhielt sie 2012 den Deutschen Filmpreis.