Zwei Stunden kommt US-Regisseur Quentin Tarantino in seinem neuen Film "Once upon a time in Hollywood" ohne Gewalt aus. Doch in den letzten 40 Minuten macht Tarantino seinem Ruf alle Ehre: Da lässt er es spritzen und splattern, dass es aussieht, als würde Tarantino Tarantino parodieren.
Gerade noch rechtzeitig für die Filmfestspiele von Cannes ist die große Hommage an das Kino der 1960er Jahre fertig geworden. Tarantino verbeugt sich darin vor den Außenseitern der Traumfabrik: Leonardo DiCaprio und Brad Pitt spielen einen Schauspieler und dessen Stuntmen, die gemeinsam die Tiefpunkte ihrer Karrieren durchleben. In seiner Überdrehtheit und Ausstattungsfülle liefert Quentin Tarantino mit seinem neuen Film großes Unterhaltungskino, aber auch nicht viel mehr als das.
"A Hidden Life" – ein Film über das Getragensein
Bleibenden Eindruck hat dagegen Terrence Malick beim Publikum in Cannes hinterlassen. Er erzählt in "A Hidden Life" die wahre Geschichte von Franz Jägerstätter nach, einem Österreicher, der 1943 als sogenannter "Wehrkraftzersetzer" von den Nationalsozialisten hingerichtet wurde. Die innere und die äußere Welt von Jägerstätter stellt Malick dar: Mit Monologen und Gebeten aus dem Off und mit eindrucksvollen Bildern vom harten Leben der einfachen Bauersleute.
Es ist ein Film über das Getragensein: Von der Natur, von der Liebe und auch vom Glauben. Im Zentrum des prominent besetzten Schauspielensembles stehen August Diehl und Valerie Pachner als Ehepaar Jägerstätter.