Es ist dieses kleine bisschen Glitter- und Glitzer-Gefühl, dass in Tunis herrscht.
Premieren, Beifall, roter Teppich, Stars und Sternchen. Das Filmfestival in der Hauptstadt ist ein Ereignis. 180 Filme, geschätzt 200.000 Besucher in den Kinos während der Filmfest-Woche. Sie sehen nicht zuletzt Filme, die von den eigenen Leuten, von Tunesiern, gedreht wurden. "Die Schöne und die Meute" ist einer davon. Die Regisseurin Kaouther Ben Hania hat eine wahre tunesische Geschichte aus der Übergangszeit von der Diktatur zur Demokratie verfilmt: Drei Polizisten vergewaltigen eine junge Frau. Und das Opfer erstattet Anzeige:
"Es war nicht nur die Rolle des Opfers, die mich interessiert hat. Sondern auch: Wie wird jemand zum Helden. Wie verändert sich jemand angesichts von Druck und Tragödie – das fand ich sehr schön."
Premieren, Beifall, roter Teppich, Stars und Sternchen. Das Filmfestival in der Hauptstadt ist ein Ereignis. 180 Filme, geschätzt 200.000 Besucher in den Kinos während der Filmfest-Woche. Sie sehen nicht zuletzt Filme, die von den eigenen Leuten, von Tunesiern, gedreht wurden. "Die Schöne und die Meute" ist einer davon. Die Regisseurin Kaouther Ben Hania hat eine wahre tunesische Geschichte aus der Übergangszeit von der Diktatur zur Demokratie verfilmt: Drei Polizisten vergewaltigen eine junge Frau. Und das Opfer erstattet Anzeige:
"Es war nicht nur die Rolle des Opfers, die mich interessiert hat. Sondern auch: Wie wird jemand zum Helden. Wie verändert sich jemand angesichts von Druck und Tragödie – das fand ich sehr schön."
In ganz Tunesien gibt es gerade mal zwölf Kinos
Das Opfer setzt sich am Ende gegen die Macht durch: Die Polizisten werden zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt.
Der Andrang vor den Festival-Kinos ist groß in Tunis. Diejenigen, die vor der Kasse in der Schlange stehen, werden auch schnell mal ungeduldig, wenn es ihnen zu langsam vorangeht.
In ganz Tunesien gibt es gerade mal zwölf Kinos. Die Eigenproduktion an Filmen ist klein und leidet unter chronischem Geldmangel. Hier beim Festival allerdings muss man den Eindruck bekommen – die Gier nach Filmen, nicht zuletzt von tunesischen Regisseuren, mit Geschichten aus dem Land selbst – die Gier danach ist groß.
Der Filmemacher Walid Mattar präsentiert seinen neuen Stoff: Die Geschichte der Schuhfabrik, die in Nordfrankreich aus Kostengründen dicht gemacht und im Norden Tunesiens angesiedelt wird. Hervé, ein französischer Arbeiter, verliert seinen Job an tunesische Arbeiter und ist stinksauer auf sie. Nach ein paar Jahren wird die Schuhfabrik auch in Tunesien geschlossen, ein tunesischer Arbeiter verliert seinen Job und wandert nach Frankreich aus, wo er die Ablehnung durch die Franzosen zu spüren bekommt. Regisseur Walid Mattar meint:
"Die beiden kennen sich nicht, sind aber Opfer des gleichen Wirtschaftssystems. Sie halten nichts voneinander. Mein Film soll zeigen: Sie erleben den gleichen Mist. Und sie sind beide Menschen."
Der Andrang vor den Festival-Kinos ist groß in Tunis. Diejenigen, die vor der Kasse in der Schlange stehen, werden auch schnell mal ungeduldig, wenn es ihnen zu langsam vorangeht.
In ganz Tunesien gibt es gerade mal zwölf Kinos. Die Eigenproduktion an Filmen ist klein und leidet unter chronischem Geldmangel. Hier beim Festival allerdings muss man den Eindruck bekommen – die Gier nach Filmen, nicht zuletzt von tunesischen Regisseuren, mit Geschichten aus dem Land selbst – die Gier danach ist groß.
Der Filmemacher Walid Mattar präsentiert seinen neuen Stoff: Die Geschichte der Schuhfabrik, die in Nordfrankreich aus Kostengründen dicht gemacht und im Norden Tunesiens angesiedelt wird. Hervé, ein französischer Arbeiter, verliert seinen Job an tunesische Arbeiter und ist stinksauer auf sie. Nach ein paar Jahren wird die Schuhfabrik auch in Tunesien geschlossen, ein tunesischer Arbeiter verliert seinen Job und wandert nach Frankreich aus, wo er die Ablehnung durch die Franzosen zu spüren bekommt. Regisseur Walid Mattar meint:
"Die beiden kennen sich nicht, sind aber Opfer des gleichen Wirtschaftssystems. Sie halten nichts voneinander. Mein Film soll zeigen: Sie erleben den gleichen Mist. Und sie sind beide Menschen."
Einen Schwung Glitzer und Filmstar-Rummel
Arbeitslosigkeit und Migration – auch das sind Themen in Tunesien, die viele Menschen beschäftigen. Insofern bietet das Filmfestival den Tunesiern gleich zweierlei: Kino-Erlebnisse, die mit dem Geschehen im eigenen Land zu tun haben. Und einen Schwung Glitzer und Filmstar-Rummel, der eine willkommene Ablenkung von der Dauerkrise im Land ist. Das Publikum honoriert das: mit Beifall bei den Film-Premieren und mit Lob für die Regisseure aus dem eigenen Land:
"Nach dem was ich jetzt gesehen habe, denke ich: Die tunesischen Filme werden von Jahr zu Jahr besser."
"Nach dem was ich jetzt gesehen habe, denke ich: Die tunesischen Filme werden von Jahr zu Jahr besser."