Archiv

Kino
Filmverbände wollen von Staatsministerin Roth Klarheit bei Berlinale

Zahlreiche Filmverbände fordern von Kulturstaatsministerin Roth mehr Klarheit beim geplanten Führungswechsel bei der Berlinale. Man schaue mit Sorge auf die Entwicklungen, die es um die Berlinale gegeben habe, hieß es in einem offenen Brief der Initiative Zukunft Kino und Film.

    Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen) auf dem roten Teppich der Berlinale.
    Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen) auf dem roten Teppich der Berlinale. (picture alliance / dpa / Gerald Matzka)
    Das angekündigte Intendanzmodell dürfe nicht bedeuten, dass künftig weniger Wert auf die kuratorische Arbeit gelegt werde. Der Fokus müsse auf der kulturellen und künstlerischen Bedeutung der Berlinale liegen, schrieb die Initiative, zu der unter anderem der Bundesverband Regie und der Verband der deutschen Filmkritik gehören. Roth müsse nun schnell klären, wann etwa die neue Position besetzt wird und ob es eine öffentliche Ausschreibung dafür geben wird.
    Die Kulturstaatsministerin hatte Ende August angekündigt, die Berlinale solle künftig nur noch von einer Person geleitet werden - statt wie bisher von einer Doppelspitze. Das bisherige Führungsduo aus Carlo Chatrian und Mariette Rissenbeek soll demnach von einem Intendanzmodell abgelöst werden.
    Chatrian zog daraufhin Konsequenzen und kündigte an, das Festival nach der Ausgabe im kommenden Jahr zu verlassen. Rissenbeek hatte bereits zuvor ihr Ausscheiden angekündigt.
    Roths Entscheidung sorgt auch bei zahlreichen internationalen Filmschaffenden für Kritik. Ihr Umgang mit dem bisherigen künstlerischen Leiter Chatrian sei schädlich und unprofessionell, hieß es in einem beim US-Fachblatt "Variety" veröffentlichten offenen Brief. Zu den mehr als hundert Unterzeichnenden gehörten unter anderem die Regisseure Martin Scorsese und Margarethe von Trotta.
    Die Berlinale zählt neben Cannes und Venedig zu den großen Filmfestivals.