Konietzko sagte, der Erfolg der European Championships, bei dem sieben Sportarten ihre Europameisterschaften im vergangenen Jahr in Glasgow und Berlin austrugen, habe gezeigt, dass das Bündeln von Sportarten das Fernsehpublikum begeistere. Zudem biete es die Möglichkeit, an Zuschauer zu kommen, die sonst nicht so viel mit Kanu am Hut hätten. Die Finals 2019 in Berlin werden im Kanu auf anderen Strecken ausgetragen: im direkten Duell auf zwei Bahnen. Außerdem sollen die Pokalfinals im Kanu-Polo sowie Sprintmeisterschaften im Stand Up Paddling stattfinden.
Die Sportverbände hätten schon lange kooperieren wollen, allerdings habe bislang die bindende Kraft gefehlt. Nun sei es gelungen, gemeinsam mit ARD und ZDF die Wettkämpfe in Berlin zu bündeln. So wolle man der Dominanz des Fußballs etwas entgegensetzen.
"Kein Gigantismus"
Knapp 3500 Sportler sollen am 3. und 4. August in Berlin zusammenkommen und um fast 200 Titel kämpfen. Was die Skepsis der Bürger gegen Großveranstaltungen betrifft, betonte Konietzko, Gigantismus werde vermieden. So habe man sich extra für das Kopf-an-Kopf-Rennen mit zwei Bahnen entschieden, das leicht zu installieren sei im Vergleich zu den traditionellen Wettbewerben mit neun Bahnen. Zudem sei die Stadt Berlin es gewohnt, Großveranstaltungen auszutragen, wie zum Beispiel den Berlin Marathon. Aber auch mittlere Städte oder mehrere kleine Städte sollten nach Einschätzung des Kanu-Präsidenten in der Lage sein, künftig die Finals auszutragen, sollte das Pilotprojekt Erfolg haben.
Die Hoffnung sei, dass sich jede Sportart für sich profilieren könne. "Die Anerkennung für die meisten olympischen Sportarten zahlt sich nicht finanziell, sondern durch die Anteilnahme der Zuschauer aus", sagte Konietzko. Es sei der größte Lohn, wenn möglichst viele Zuschauer seine Sportart schauten.
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