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Financial Fairplay
Manchester City will Strafe nicht akzeptieren

60 Millionen Dollar Strafe soll Manchester City an die UEFA zahlen. Grund dafür sind zu hohe Zuschüsse von externen Geldgebern. Doch der englische Fußballklub wehrt sich bisher gegen die Anerkennung der Strafe - und riskiert damit kurz vor der möglichen Meisterschaft einen Rechtsstreit.

Von Jochen Spengler |
    Der Zeitpunkt ist denkbar ungünstig für einen Rechtsstreit. Denn Manchester City muss sich eigentlich auf den Sport konzentrieren; es kann, wenn es seine beiden letzten Heimspielespiele heute gegen Aston Villa und am Sonntag gegen West Ham gewinnt, aus eigener Kraft Premier-League-Meister werden - zum zweiten Mal seit 2012. Doch Manager Manuel Pellegrini bleibt vorsichtig:
    "Es ist sehr schwer, in der Premier League die Spiele zu gewinnen. Man kann bis zum Ende nicht sicher sein, zu siegen. Das nächste Spiel ist immer am schwersten, weil alle Mannschaften unter Druck stehen. Ich hoffe aber, wir spielen so zuhause wie bislang und können das Spiel gewinnen."
    Wenig hilfreich ist da, dass sich der Verein bis übermorgen entscheiden muss, ob er sich weiterhin weigert, die drohenden UEFA-Sanktionen anzuerkennen oder ob er die finanziellen und sportlichen Strafen doch akzeptiert.
    Der höchste Vereinsumsatz der Premier League
    Seit 2008 gehört Manchester City dem Öl-Scheich Mansour, dessen Familie das Golfemirat Abu Dhabi beherrscht. Der Scheich investierte in nur fünf Jahren rund 1,2 Milliarden Euro in den Klub, der dafür teure Spieler wie Fernandinho oder Demichelis kaufte.
    In der letzten Saison war der Vereinsumsatz mit über 320 Millionen Euro der dritthöchste, die Summe der Spielergehälter mit 280 Millionen sogar die höchste der Premier-League.
    86 Prozent der Einnahmen gingen an die Spieler - kein Wunder, dass Manchester City in den vergangenen beiden Spielzeiten einen Verlust von rund 180 Millionen Euro gemacht haben soll. Womit der Klub klar gegen die Regeln des finanziellen Fairplay verstoßen hat, die nur Maximalverluste von 45 Millionen Euro erlauben.
    Mit dieser Grenze will die UEFA verhindern, dass sich die Fußballklubs Wettbewerbsvorteile dadurch verschaffen, dass reiche Eigentümer mit Finanzspritzen beliebig aushelfen. Nicht nur deutsche Vereine hatten auf die Einhaltung des finanziellen Fairplay gepocht, sondern kürzlich hatte auch Chelsea-Manager José Mourinho gemeint, es gebe einige, die die Regeln offenbar nicht als fair, sondern als zweifelhaft ansähen:
    "Some clubs are feeling the financial fair play as a fair financial fair play. And some others are feeling the financial fair play as a dodgy financial fair play."
    Möglicher Ausschluss aus der Champions League?
    Die UEFA will offenbar eine Strafe von 60 Millionen Euro gegen Manchester City verhängen. Schmerzhafter aber ist sind die weiteren Auflagen. So darf die Gehaltssumme für die in der kommenden Saison eingesetzten Champions-League-Spieler nicht steigen, was die Verpflichtung neuer Superstars deutlich erschwert. Außerdem soll der Champions-League-Kader statt der bislang üblichen 25 Spieler nur 21 umfassen. Und von diesen 21 müssen nach den UEFA-Regeln mindestens acht Spieler vom Klub selbst ausgebildet worden sein; was Manchester City dazu zwingen wird, einige der teuren Einkäufe auf der Bank zu lassen.
    Sollte sich der Verein aber weiter sperren und den Rechtsstreit wagen, so riskiert er damit vor dem Schiedsgericht noch höhere Strafen - bis hin zum Ausschluss aus der Champions League.