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Financial Fairplay
Strafe für zu hohe Zuschüsse

Die Europäische Fußball-Union (UEFA) hat ihre Ankündigungen offenbar wahrgemacht und wegen Verstößen gegen das Financial Fairplay hart durchgegriffen. Laut Medienberichten hat die UEFA die beiden Scheich-Klubs Manchester City und Paris St. Germain mit einer Rekordstrafe von etwa 60 Millionen Euro belegt.

Von Jochen Spengler |
    Evertons Steven Naismith (L) in Aktion mit Manchester City's Pablo Zabaleta (R).
    Sanktionen für die Champions League-Saison als Strafe. (dpa / Peter Powell)
    Im kommenden Jahr dürften die Ambitionen der „Citizens" weiter schrumpfen; denn der europäische Fußballverband UEFA will eine Reihe von Mannschaften, darunter auch den englischen Club, finanziell und sportlich bestrafen, weil sie gegen die Regeln des finanziellen Fair Play verstoßen haben.
    Seit 2008 gehört Manchester City dem Öl-Scheich Mansour, dessen Familie das Golfemirat Abu Dhabi beherrscht. Der Scheich investierte in nur fünf Jahren rund 1,2 Milliarden Euro in den Club, der dafür teure Spieler wie Fernandinho oder Demichelis kaufte und 2012 die Premierleague-Meisterschaft bereits einmal gewann.
    In der letzten Saison war der Vereinsumsatz mit über 320 Millionen Euro der dritthöchste, die Summe der Spielergehälter mit 280 Millionen sogar die höchste der Liga.
    86 Prozent der Einnahmen gingen an die Spielerstars, kein Wunder dass Manchester City laut einem Bericht von Sky Sports in den vergangenen beiden Spielzeiten einen Verlust von rund 180 Millionen Euro gemacht hat. Was klar gegen die UEFA-Regeln verstößt, die nur Maximalverluste von 45 Millionen Euro erlauben.
    Mit dieser Grenze soll verhindert werden, dass sich die Fußballklubs Wettbewerbsvorteile dadurch verschaffen, dass reiche Eigentümer mit Finanzspritzen beliebig aushelfen können. Nicht nur deutsche Klubs hatten auf die Einhaltung des Finanziellen Fair Play gepocht, sondern kürzlich hatte auch Chelsea Manager Jose Mourinho gemeint, es gebe einige, die die Regeln offenbar nicht als fair, sondern als zweifelhaft ansähen:
    "Some clubs are feeling the financial fair play as a fair financial fair play. And some others are feeling the financial fair play as a dodgy financial fair play."
    Am Freitag will die UEFA nach noch nicht bestätigten Berichten eine Strafe von 60 Millionen Euro gegen Manchester verhängen und auch den designierten französischen Meister Paris St. Germain bestrafen. Der wird seit drei Jahren von einem Konsortium des Emirats Katar geführt und hat ähnlich ambitioniert gewirtschaftet.
    Beide Vereine aus dem Europapokal auszuschließen, wird die UEFA dem Vernehmen nach nicht wagen. Und auch Millionenbußen dürften für die Clubs und ihre Eigentümer eher „peanuts" sein. Eine andere Strafmaßnahme dürfte da schon eher schmerzen.
    Die Gehaltssumme für die in der kommenden Saison eingesetzten Champions League Spieler soll nicht steigen dürfen, was die Verpflichtung neuer Superstars deutlich erschwert.
    Außerdem soll der Champions League-Kader für beide Vereine statt der bislang üblichen 25 Spieler nur 21 umfassen. Und davon müssen acht im Club selbst ausgebildet worden sein.