Bund und Länder verbuchten 2014 ein Aufkommen (ohne reine Gemeindesteuern) von gut 593 Milliarden Euro. Das waren vier Prozent mehr als im Vorjahr, wie aus dem Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums hervorgeht. Der Fiskus profitierte von der guten Beschäftigungslage und mehr Privatkonsum. Aber auch höhere Unternehmensgewinne schlugen sich in den Staatskassen nieder.
Steuerschätzung überholt
Der Zuwachs fiel noch stärker aus, als von Steuerschätzern im November für das Gesamtjahr vorhergesagt. Den größten Anteil machten einkommensabhängige Steuerarten aus. So erhöhte sich das Lohnsteueraufkommen um gut sechs Prozent auf fast 168 Milliarden Euro. Die Einkommensteuer lag bei 45,6 Milliarden Euro - fast acht Prozent mehr als 2013. Das lässt auf eine weiter gute Ertragslage von Selbständigen, Einzelunternehmern und Personengesellschaften schließen. Die Umsatzsteuer stieg um 3,2 Prozent auf gut 203 Milliarden Euro.
Die Länder haben im vergangenen Jahr deutlich mehr Steuern im Zuge von Immobilienkäufen sowie Erb- und Schenkungsfällen eingenommen. Vor allem bei der Grunderwerbsteuer verbuchten die Länderkassen einen kräftigen Zuwachs um mehr als 11 Prozent auf insgesamt rund 9,4 Milliarden Euro.
Einnahmen klettern stetig
Auch bei der Erbschaftsteuer gab es mit einem Plus von fast 18 Prozent deutlich höhere Einnahmen (5,45 Milliarden Euro). Ein Grund könnte neben größeren Erbfällen der Effekt sein, dass Unternehmer ihre Erbschaft mit Blick auf das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vorgezogen haben. Das Bundesverfassungsgericht hatte im Dezember über Begünstigungen für Firmenerben entschieden und einige Vorgaben verschärft.
Alles in allem kommt das Steuer-Rekordplus nicht überraschend. Bis auf eine Handvoll Ausnahmen steigen seit Jahrzehnten die Steuereinnahmen von Jahr zu Jahr und damit von Rekord zu Rekord.
(fwa/kr)