Die Deutsche Bank hat trotz juristischer Altlasten und der Zinsflaute im turbulenten dritten Quartal überraschend schwarze Zahlen geschrieben. Deutschlands größtes Geldhaus verdiente in diesem Zeitraum 278 Millionen Euro. Branchenexperten hatten einen Verlust nach Steuern von 600 Millionen Euro erwartet. "Wir sind beim Umbau unserer Bank gut vorangekommen", teilte Vorstandschef John Cryan in Frankfurt am Main mit.
Bank profitiert vom Geschäft mit Anleihen
Die Erträge - also die gesamten Einnahmen - stiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um zwei Prozent auf 7,5 Milliarden Euro. Dabei profitierte die Bank unter anderem vom anziehenden Handelsgeschäft mit Anleihen. Gewinne gab es zudem in der Privatkunden-Sparte, im Fondsgeschäft und im Beratungsgeschäft mit großen Kunden.
Cryan stimmte seine Mitarbeiter trotzdem auf eine Verschärfung des Sparkurses ein. Die Lage werde noch eine Weile schwierig bleiben, schrieb der Vorstandschef in einem Brief an die Beschäftigten: "Wir werden deshalb unseren Umbau beschleunigen und noch verstärken müssen, wie wir es ja zum Halbjahr schon angedeutet haben." Bisher will das Geldinstitut 9.000 Arbeitsplätze streichen, 4.000 davon in Deutschland. Bis Ende 2017 sollen etwa 200 der 700 Filialen geschlossen werden. Auch an den Plänen zum Verkauf der Postbank will man festhalten: "Wir haben Zeit für den Verkauf", so Cryan.
(tgs/nch)