"Als der sah, wie die Kartoffelschalen aus der Lagerküche in den Schmutz geworfen wurden, hat er sie heimlich gegessen und ist nicht verhungert. Mein Vater war das, ja mein Vater."
Sebastianos Enkel Marco ist so alt wie sein Vater damals und hat es eindeutig besser, trotz der Krise. Aber aufs Geld schauen muss der Student doch.
"Die letzten fünf Monate habe ich mich nur noch aus dem Billigsupermarkt versorgt. Weil ich immer sehr großen Hunger habe. Wenn mein Mitbewohner fünf Fischstäbchen verdrückt, esse ich mindestens die doppelte Menge. Teure Lebensmittel kann ich mir da nicht leisten."
Wenn die Italiener am Essen sparen, dann ist die Krise ernst. Und manchmal reicht auch das nicht: Signora Anna, eine einfache Fabrikarbeiterin in einem Vorort von Neapel, dankt dem Himmel, dass sie schon immer extrem sparsam wirtschaften musste. Dass der Krise nun auch noch der letzte Luxus, den sie sich gönnte, zum Opfer fällt, trifft sie deshalb nicht sehr.
"Früher gingen wir ab und zu am Samstagabend noch mal eine Pizza essen. Damit ist Schluss. Früher hat man das harte Brot weggeworfen, jetzt weichen wir es in etwas Öl oder Wasser ein. Wir sparen an allen Vergnügungen, verzichten zum Beispiel auf jede Spazierfahrt, weil das Benzin zu teuer ist . Auch wenn es heiß ist, lasse ich den Ventilator ausgeschaltet. Statt zu kochen mache ich Tomatensalat, da kann ich am Gas sparen."
Signora Anna macht dafür wieder selber ein und zieht sich etwas Gemüse im eigenen Garten, wie etwa ein Viertel aller Italiener. Und sie hat sich inzwischen damit abgefunden, dass ihr graue Haare wachsen.
"Früher habe ich mir immer die Haare gefärbt, das habe ich aufgegeben, damit spare ich 40 Euro im Monat. Vor einem Jahr habe ich mit dem Rauchen aufgehört, das waren drei Euro am Tag. Hätte ich dieses Geld nicht gespart, dann wäre ich jetzt wirtschaftlich am Ende."
Ganz so selbstlos wie Anna ist der Student Marco nicht. Er steht auf schicke sportliche Kleidung. Die Krise kommt ihm entgegen:
"Es gibt jetzt schon unheimlich billigen Sommerschlussverkauf. Rabatte bis zu 70 Prozent in fast allen Läden. Das habe ich noch nie erlebt."
Wer seine Ware nicht derart verschleudern will, der muss sich etwas einfallen lassen. In seiner Heimatstadt Palermo geschehen erstaunliche Dinge, sagt Marco
"Wir haben eine Tankstellenkette, die die höchsten Preise hat. Bis zu zwei Euro kostet hier der Liter Super. Die hat jetzt rund um die Uhr geöffnet und es arbeiten dort nur hübsche weibliche Tankwarte. Da stehen die Leute Schlange."
Über gute Geschäfte kann sich Giuseppe Capello derzeit nicht freuen. Denn im Hochsommer ist der Flohmarkt im Herzen Palermos, wo er sonst alles Mögliche an den Mann bringt, schlecht besucht. Der Arbeitslose Giuseppe muss sich mit Kleingeld zufrieden geben.
"Ich suche die ganze Woche über nach Brauchbarem in den Müllcontainern und auf den Bauernhöfen auf dem Land. Was sich noch verkaufen lässt, bringe ich am Sonntag hierher und verkaufe es für zwei, drei Euro das Stück. Ich bin gerade 58 geworden , mir gibt keiner mehr einen Job. Eine Pistole in die Hand nehmen und jemanden überfallen, das ist vorbei!"
Früher hat er das gemacht. Giuseppe gehörte in jungen Jahren zur Mafia, saß dann 20 Jahre im Gefängnis, wie seine Bosse. Dafür ist er jetzt zu alt, sagt Giuseppe.
"Und selbst wenn ich 100.000 Euro Beute machen könnte, das lohnt sich nicht mehr. Ich will keine Sekunde mehr hinter Gittern."
Sebastianos Enkel Marco ist so alt wie sein Vater damals und hat es eindeutig besser, trotz der Krise. Aber aufs Geld schauen muss der Student doch.
"Die letzten fünf Monate habe ich mich nur noch aus dem Billigsupermarkt versorgt. Weil ich immer sehr großen Hunger habe. Wenn mein Mitbewohner fünf Fischstäbchen verdrückt, esse ich mindestens die doppelte Menge. Teure Lebensmittel kann ich mir da nicht leisten."
Wenn die Italiener am Essen sparen, dann ist die Krise ernst. Und manchmal reicht auch das nicht: Signora Anna, eine einfache Fabrikarbeiterin in einem Vorort von Neapel, dankt dem Himmel, dass sie schon immer extrem sparsam wirtschaften musste. Dass der Krise nun auch noch der letzte Luxus, den sie sich gönnte, zum Opfer fällt, trifft sie deshalb nicht sehr.
"Früher gingen wir ab und zu am Samstagabend noch mal eine Pizza essen. Damit ist Schluss. Früher hat man das harte Brot weggeworfen, jetzt weichen wir es in etwas Öl oder Wasser ein. Wir sparen an allen Vergnügungen, verzichten zum Beispiel auf jede Spazierfahrt, weil das Benzin zu teuer ist . Auch wenn es heiß ist, lasse ich den Ventilator ausgeschaltet. Statt zu kochen mache ich Tomatensalat, da kann ich am Gas sparen."
Signora Anna macht dafür wieder selber ein und zieht sich etwas Gemüse im eigenen Garten, wie etwa ein Viertel aller Italiener. Und sie hat sich inzwischen damit abgefunden, dass ihr graue Haare wachsen.
"Früher habe ich mir immer die Haare gefärbt, das habe ich aufgegeben, damit spare ich 40 Euro im Monat. Vor einem Jahr habe ich mit dem Rauchen aufgehört, das waren drei Euro am Tag. Hätte ich dieses Geld nicht gespart, dann wäre ich jetzt wirtschaftlich am Ende."
Ganz so selbstlos wie Anna ist der Student Marco nicht. Er steht auf schicke sportliche Kleidung. Die Krise kommt ihm entgegen:
"Es gibt jetzt schon unheimlich billigen Sommerschlussverkauf. Rabatte bis zu 70 Prozent in fast allen Läden. Das habe ich noch nie erlebt."
Wer seine Ware nicht derart verschleudern will, der muss sich etwas einfallen lassen. In seiner Heimatstadt Palermo geschehen erstaunliche Dinge, sagt Marco
"Wir haben eine Tankstellenkette, die die höchsten Preise hat. Bis zu zwei Euro kostet hier der Liter Super. Die hat jetzt rund um die Uhr geöffnet und es arbeiten dort nur hübsche weibliche Tankwarte. Da stehen die Leute Schlange."
Über gute Geschäfte kann sich Giuseppe Capello derzeit nicht freuen. Denn im Hochsommer ist der Flohmarkt im Herzen Palermos, wo er sonst alles Mögliche an den Mann bringt, schlecht besucht. Der Arbeitslose Giuseppe muss sich mit Kleingeld zufrieden geben.
"Ich suche die ganze Woche über nach Brauchbarem in den Müllcontainern und auf den Bauernhöfen auf dem Land. Was sich noch verkaufen lässt, bringe ich am Sonntag hierher und verkaufe es für zwei, drei Euro das Stück. Ich bin gerade 58 geworden , mir gibt keiner mehr einen Job. Eine Pistole in die Hand nehmen und jemanden überfallen, das ist vorbei!"
Früher hat er das gemacht. Giuseppe gehörte in jungen Jahren zur Mafia, saß dann 20 Jahre im Gefängnis, wie seine Bosse. Dafür ist er jetzt zu alt, sagt Giuseppe.
"Und selbst wenn ich 100.000 Euro Beute machen könnte, das lohnt sich nicht mehr. Ich will keine Sekunde mehr hinter Gittern."